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Hämorrhoiden

Ein Thema über das niemand gerne spricht, wovon aber leider viele Schwangere und Wöchnerinnen betroffen sind.

Aber woran liegt das? Schuld sind unter anderem die Hormone. Sie bewirken, dass die Gefäße sich erweitern und begünstigen somit eine Entstehung von Hämorrhoiden. Viele Frauen leiden zudem während dieser Zeit unter Verstopfung und haben harten Stuhlgang. Zusätzlich wirkt sich der Druck deines größer werdenden Kindes negativ auf die Bildung aus.

Wie finde ich heraus, ob ich Hämorrhoiden habe?

Je nach Ausprägung werden verschiedene Formen (Schweregrade) mit unterschiedlichen Symptomen unterschieden. Hämorrhoiden sind nichts anderes als eine knotige Erweiterung einer Vene im Enddarmbereich, ähnlich einer Krampfader.

1. Grad

Diese Form kommt am häufigsten während einer Schwangerschaft vor.

Du kannst die Hämorrhoiden weder tasten, noch mit bloßem Auge von außen erkennen.
Du verspürst keine Schmerzen, aber was dich stört, ist der permanente Juckreiz. Eventuell kann es sein, dass du zusätzlich ab und zu eine leichte helle Blutablagerung auf dem Stuhlgang erkennen kannst, oder etwas Blut am Klopapier zu sehen ist.

2. Grad

Es handelt sich hierbei um einen oder mehrere größere Knoten, welche bei der Druckausübung während des Stuhlgangs etwas nach außen treten können. Nach Beendigung des Toilettenganges, ziehen sich die Knoten wieder selbstständig zurück.

Du verspürst in diesem Fall leichte, bis mäßige Schmerzen. Zudem kann es zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie nässen, brennen und weiteren leichten Entzündungszeichen kommen.

3. Grad

Der während des Stuhlgangs aufgetretene Prolaps, bildet sich nicht wieder selbstständig zurück und ist somit mit bloßem Auge von außen erkennbar. Je nach Größe, hast du die Möglichkeit, den Knoten mit der Hand selbstständig in den Analkanal zurück zu schieben.

Du verspürst zum Teil starke Schmerzen, während und auch nach der Stuhlentleerung. Auch das sitzen ist für dich nicht angenehm. Zudem kommen Symptome wie Juckreiz, Schleimabsonderung, sowie weitere Entzündungszeichen. Generell fühlt sich alles in diesem Bereich für dich irgendwie geschwollen an.

4. Grad

Die Knoten lassen sich bei dieser Form nicht mehr zurückschieben. Aufgrund dessen, wird das Gewebe zunehmen nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und stirbt langsam ab.

Du leidest unter großen Schmerzen. Zudem können sehr starke Blutungen auftreten, welche das Risiko für eine allgemeine Infektion erhöhen.


Behandlungsmöglichkeiten
Allgemeine Hinweise

Achte darauf, dich nach dem Toilettengang immer sanft zu reinigen. Feuchtes Toilettenpapier solltest du vermeiden, da darin meist sowohl Parfüm als auch Konservierungsstoffe enthalten sind. Diese können deine Schleimhaut zusätzlich reizen. Besser ist es, wenn du dich mit klarem Wasser abspülst und im Anschluss vorsichtig trocken tupfst.

Sorge außerdem dafür, dass dein Stuhlgang weich bleibt. Ernähre dich dafür ballaststoffreich und nimm ausreichend Flüssigkeit zu dir.

Hebammen-Tipp: Rühre dir am Morgen 1EL geschrotete Leinensamen in einen Joghurt und gib ein klein wenig Leinöl hinzu.  

Kühlen

Wenn es brennt und unangenehm juckt hat man automatisch das Bedürfnis, zu kratzen. Dies solltest du unbedingt vermeiden, da es dadurch noch schlimmer werden kann. Die Kühlung ist eine effektivere Möglichkeit, um dir kurzfristige Erleichterung bei Hämorrhoiden zu verschaffen.  

Wenn du Quark im Kühlschrank hast, kannst du diesen als Soforthilfe auf ein großes Wattepad oder Taschentuch streichen und als kühlenden Umschlag verwenden.

Eine weitere effektive Möglichkeit ist es, einen Einmalhandschuh oder ein Kondom mit ausreichend Wasser zu füllen. Friere diesen im Anschluss im Tiefkühler ein. Du kannst die so entstandenen „Eiszapfen“ wunderbar an der betroffenen Stelle lokal platzieren.

Salben

Sind eine gute Möglichkeit, um deine Beschwerden für eine etwas längere Zeit zu beruhigen. Trage dazu die entsprechende Salbe dünn auf die betroffene Stelle lokal auf.
Achte darauf, dass du ausschließlich Produkte verwendest, welche mit einer Schwangerschaft und/oder der Stillzeit verträglich sind. Wenn du dir unsicher bist, wende dich bitte an eine Hebamme, den Arzt oder Apotheker.

Du kannst dir eine Salbe auch ganz einfach selbst herstellen. Verwende dafür:

  • 30g Schafgarbenblüten
  • 30g Himbeerblätter
  • 150-200g Schweineschmalz

    Lasse dafür das Fett in einem Topf zergehen und gib dann die Blüten und Blätter hinzu. Lasse sie für einige Zeit mitkochen, bis alles schön weich ist (ca. 30 Minuten). Im Anschluss direkt durch ein Tuch in ein verschließbares Gefäß abseihen und abkühlen lassen. Mehrmals täglich verwenden.


Hebammen-Tipp: Koche 150ml Wasser ab und vermische dies mit einem Strang Hämorrhoiden-Salbe, sodass eine sämige Paste entsteht. Streiche diese nun auf große Wattepads und klappe sie, mit der bestrichenen Seite nach außen, einmal in der Mitte zusammen. Lege die bestrichenen Pads in eine Dose und lagere sie für einige Zeit verschossen im Kühlschrank. Bei Bedarf, kannst du dir einzelne Pads herausnehmen und auf die Hämorrhoiden legen.

Sitzbäder

Können den Juckreiz und die Symptome bei einer beginnenden Entzündung lindern. Außerdem werden die Hämorrhoiden dadurch etwas zusammengezogen.

Verwende dafür am besten eine Handvoll Eichenrinde aus der Apotheke und koche diese in einem großen Topf Wasser (ca. 1-2 Liter) für 10-15 Minuten auf kleiner Flamme. Wenn die Essenz auf Körpertemperatur abgekühlt ist, füllst du sie in eine geeignete Schüssel (oder wenn vorhanden in ein Bidet) um und setzt dich für 10 min hinein.

Hebammen-Tipp: Der Wirkstoff Hamamelis (als Urtinktur oder in Form von Salbe) kann ebenso als Wirkstoff für ein Sitzbad verwendet werden. Einfach eine kleine Menge in körperwarmes Wasser geben und wie oben beschrieben für 10 min darin Platz nehmen.

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