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Abstillen

Die erste Zeit vergeht oft wie im Flug, aber irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem Du, dein Kind oder ihr gemeinsam euch entscheidet, dass nun die Zeit des Stillens vorbei ist. Auch hier ist es natürlich ein individuelles Vorgehen. Wir würden dir gerne heute einige Tipps mit auf den Weg geben, wie dies gut gelingen kann. Manchmal kann auch ein Abstillen direkt nach Geburt notwendig sein, wobei auch Medikamente zum Einsatz kommen. Um dieses medikamentöse Abstillen soll es in diesem Blogbeitrag nicht gehen.

Ab wann ist der richtige Zeitpunkt mein Kind abzustillen?

Dies ist eine Frage, die man pauschal nicht beantworten kann. Jedes Kind ist anders und auch die Stillbeziehungen von Mama und Kind sind immer unterschiedlich. In den meisten Fällen werden ab dem Zeitpunkt der Beikost-Einführung (meist zwischen dem 5. Und 7. Monat) die Stillmahlzeiten weniger. Hier wird die Milch nach der Mahlzeit am Tisch zum Durst löschen oder wie manche sagen „auffüllen“ gegeben. Durch die Beikost nehmen die Stillmahlzeiten oftmals automatisch ab und verlagern sich dann oft nur noch auf die Nachtzeit. Wie lange aber das Stillen fortgesetzt wird, entscheidet jede Familie individuell.

Gibt es Zeichen, wie ich erkennen kann, dass mein Kind nicht mehr gestillt werden möchte?

Die Stilldauer jedes Kindes und auch das Bedürfnis nach Mamas Brust ist wirklich sehr unterschiedlich. Manche Kinder äußern es über:

  • Kürzere Stilldauer und weniger intensive Züge an der Brust
  • Wegdrücken von der Brust 
  • Wegdrehen des Kopfes
  • Kein Interesse an der Brust

Aber Vorsicht: Dies kann auch ein Stillstreik sein. Dieses Verhalten, kann auch nur vorübergehend sein.

Wann soll man abstillen? 

Zuerst musst du dir deswegen keinen Druck machen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Babys 6 Monate (180 Tage) lang ausschließlich zu stillen. Jedoch sollte dies nicht als verpflichtende Vorgabe gedacht sein! Es ist und bleibt deine Entscheidung und die deines Kindes, wann das Stillen beendet ist. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt die schrittweise Einführung der Beikost frühestens nach vollendetem viertem Monat und spätestens mit Beginn des siebten Monats. Du kannst dein Kind aber natürlich auch weiterhin zusätzlich stillen. Wie lange das möglich ist? Auch hier gibt es keine klare Vorgabe, die WHO empfiehlt Stillen nach Bedarf bis das Kind 2 Jahre alt ist und sogar darüber hinaus.

Wir möchten dir 5 Tipps mit auf den Weg geben, wie du das Abstillen gut meistern kannst und deine Milchmenge reduzierst: 

  1. Salbeitee, Pfefferminztee

Salbeitee und Pfefferminztee sollen die Ausschüttung des Hormons Prolaktin hemmen, das für die Milchbildung in deinem Körper mit verantwortlich ist. Trinke hierfür 3-5 Tassen Tee pro Tag. Du kannst dafür frische Salbei/Pfefferminzblätter oder in Teebeutelform verwenden. Übergieße die Blätter mit heißem Wasser und lass diesen 15 min ziehen. 

  • Brustmassage

Die Brustmassage ist in dieser Phase ein wichtiger Faktor. Wenn sich deine Brust gespannt und voll anfühlt, massiere deine Brust mit der richtigen Technik. Dadurch kommt die Milch ins fließen und dein Gewebe entspannt sich etwas.

  • Brustausstreichen 

Nach der Brustmassage kannst du die Milch aus der Brust ausstreichen. Führe das solange durch, bis du eine Erleichterung verspürst und höre dann auf. Kühle anschließend deine Brust. Durch die im Vergleich zum Stillen verminderte Stimulation der geringeren Entleerung der Brust wird die Milchproduktion schrittweise zurückgehen.

  • Kühlen

Deine Brust wird sich zu Beginn des Abstillens erneut prall anfühlen und kann zum Teil wieder Stellen bilden, die verhärtet sind oder sogar leicht weh tun. Kühle diese Stellen deiner Brust. Das sorgt für eine Linderung der Schmerzen.

  • Enger BH 

Trage zu der Zeit des Abstillens einen etwas engeren BH. Durch die leichte Kompression des Gewebes, hat die Milch keinen „Raum“ mehr und bildet sich zurück. 

Wichtig ist, dass du nicht abrupt aufhörst zu Stillen, sondern das Stillen langsam reduzierst. Dies hat auch den Vorteil für dein Kind, dass es sich schrittweise an die neue Nahrung (Pre-Milch, Beikost, etc.) gewöhnen kann. Ganz wichtig: Flüssigkeitseinschränkungen der Mutter sind unbedingt zu vermeiden und sollten kein Mittel zur Reduktion der Milchmenge sein.

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10 Kommentare

  1. Natalie
    März 11, 2021 / 10:25 am

    Hallo, eine Frage zum Ausstreichen der Brust für das Abstillen: Kann ich die Milch dem Baby verfüttern oder sollte man das nicht tun, damit das Kind sich komplett von der Muttermilch entwöhnt? Danke und LG

    • HebAnja
      Mai 11, 2021 / 5:19 pm

      Hallo Natalie,
      dass kannst du natürlich tun. Wichtig ist immer, dass die Milch nur in saubere Gefäße ausgestrichen wird und generell dabei die Hygiene eingehalten wird. Außerdem ist es wichtig auf die korrekte anschließende Lagerung zu achten, wenn einige Zeit vergeht, bevor die Milch verfüttert wird.

      • Stefanie
        Juni 13, 2021 / 5:57 pm

        Kann man den salbeitee auch gleich trinken wenn man anfängt abzustillen oder sollte man erst noch warten um zu schauen ob das Baby bereit dazu ist? Unser Sohn schläft nämlich nicht ohne Brust. Er wird aber nächsten Monat 1 Jahr und ich möchte so langsam aufhören

        • HebAnja
          Juli 1, 2021 / 3:11 pm

          Hallo Stefanie,
          dass ist eine Entscheidung, die nur du persönlich treffen kannst ;). Wenn du Salbeitee trinkst, wird der Abstillprozess unterstützt, du kannst also wenn du und dein Kind dafür bereit sind, mit dem trinken dessen beginnen.

    • Linda
      Mai 25, 2022 / 12:06 pm

      Hallo, eine Frage zum Abstillen: ich beginne nachmittags mit dem Ersetzen der Brust durch Premilch. Über wie viele Wochen mache ich das bzw ab wann ersetze ich dann eine zweite Mahlzeit?

      • HebAnja
        Juni 21, 2022 / 1:38 pm

        Wir können leider keine individuelle Fernberatung über unsere Blogkommentare anbieten. Wende dich damit bitte an deinen Facharzt oder deine Hebamme vor Ort.

  2. Ina
    Juli 1, 2022 / 8:30 pm

    Unser Kleiner wird jetzt 7 Monate und bekommt bereits seit einigen Tagen die dritte Beikostmahlzeit nachmittags. Ab und an möchte er sein Mittagessen nicht essen. Dann Stille ich ihn natürlich. Meine Brust hat sich tagsüber an weniger Stillmahlzeiten gewöhnt.
    Mein großes Problem ist abends bzw nachts. Er meldet sich max 2x in der Nacht und trinkt dann nur wenig. Meine Brust spannt sehr und schmerzt.
    Was kann ich tun damit die Brust sich nachts auf weniger einstellt?
    Ganz abstillen will ich noch nicht. Nur reduzieren

    • HebAnja
      September 13, 2022 / 10:51 am

      Hallo,
      wir können dir bei derartigen Fragen über den Blog leider nicht helfen. Während der Stillzeit gilt generell, wenn du ein spezielles Problem, Beschwerden, Ängste oder Sorgen hast, wende dich lieber einmal zuviel an deinen Facharzt oder deine Hebamme/eine Stillberaterin vor Ort.
      Nur dort bekommst du die individuelle Antwort, die du suchst.
      Alles liebe für dich.

  3. Gabi
    Juli 31, 2022 / 7:31 pm

    Eine Brust ist geehrt prall und Größer wie die andere was kann man tun?

    • HebAnja
      September 13, 2022 / 10:40 am

      Hallo Gabi,
      wir können dir bei derartigen Fragen über den Blog leider nicht helfen. Während der Stillzeit gilt generell, wenn du ein spezielles Problem, Beschwerden, Ängste oder Sorgen hast, wende dich lieber einmal zu viel an deinen Facharzt/deine Fachärztin, oder deine Hebamme/eine Stillberaterin vor Ort. Nur dort bekommst du die individuelle medizinische Antwort, die du suchst.

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