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Lochialstau – wenn der Wochenfluss plötzlich stoppt

Nach der Geburt hat jede Frau einen Wochenfluss. Wenn dieser plötzlich stoppt, kann es sich um einen sogenannten Lochialstau handeln. Wir erklären dir, wie du einen Lochialstau erkennst und geben dir 5 Tipps, wie du den Wochenfluss wieder zum Laufen bringen kannst.

Lochialstau

Warum ist es wichtig, dass der Wochenfluss ungehindert abfließen kann?

Mit dem Wochenfluss, auch Lochien genannt, werden Blut, Gebärmutterschleimhaut, Lymphflüssigkeit und Schleim gemeinsam mit Bakterien aus dem Körper ausgeschieden. Klicke hier für mehr allgemeine Infos zum Wochenfluss. Wird das Abfließen behindert können sich in diesem Mix Keime leicht vermehren und zu einer Entzündung der Gebärmutter und umliegenden Organen führen. Daher ist es sehr wichtig nach folgenden Symptomen Ausschau zu halten:

Lochialstau – die Symptome

  • Der Wochenfluss hört in den ersten Tagen nach der Geburt plötzlich auf oder wird von einen auf den anderen Moment sehr gering. Dieser Zustand hält für mehr als 24h an.
  • Die Lochien riechen plötzlich anders und fangen an zu stinken. Eventuell bekommen sie auch einen beißenden fischigen Geruch.
  • Der Unterbauch ist auf einmal gebläht und/ oder druckempfindlich.
Lochialstau

Wodurch kann das Abfließen verhindert werden?

Die Gründe für einen Lochialstau können sehr vielfältig sein. Eine Möglichkeit ist ein Muttermund Spasmus. Dabei verschließt sich der Muttermund frühzeitig und verhindert das Abfließen. Aber auch durch mangelnde Rückbildung können sich größere Mengen des Wochenflusses anstauen und zu einem Blutklumpen, einem sogenannten Koagel, gerinnen. Dieser kann im ungünstigsten Fall genau vor dem Gebärmutterhals liegen und dadurch den Abfluss erschweren oder sogar unmöglich machen. Außerdem können Reste der Eihäute oder der Plazenta den Gebärmutterhals „verstopfen“

Wurde dein Kind nicht vaginal sondern per Bauchgeburt geboren, ist es auch möglich, dass der Gebärmutterhals nicht weit genug aufgedehnt wurde. Dies geschieht normalerweise nach der Geburt mithilfe mehrerer kleiner Stäbchen.

7 Tipps bei einem Lochialstau

Hinweis: Ein nicht behandelter Lochialstau, kann unbehandelt zu einer Entzündung der Gebärmutter führen, welche weitreichende schwerwiegende Folgen haben kann. Er sollte deswegen nie auf die leichte Schulter genommen werden. Wenn die Symptome also mehr als 24h anhalten, Krankheitssymptome wie Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen/Ohrenschmerzen und/oder Fieber auftreten oder der Unterbauch anfängt zu schmerzen, solltest du umgehend ärztlicher Rat aufsuchen.

Ist dies nicht der Fall, kannst du mit folgenden Maßnahmen versuchen den Wochenfluss anzuregen:

  1. Überprüfe den Zeitpunkt
    Wie lange ist die Geburt schon her? Wenn du noch in der ersten Phase des Wochenflusses bist und sich die Menge von den einen auf den anderen Tag verändert, dann ist es vermutlich ein Lochialstau. Wenn die Geburt aber schon eine Weile her ist, kann es sein, dass der Wochenfluss natürlicher Weise weniger wird und sich verändert
  2. Gönn dir Ruhe
    Stress kann ein Auslöser für den Stau sein. Versuche also so gut es geht dich auszuruhen. Zusätzlich kannst du ausprobieren die täglich zwei Mal 30 Minuten lang auf den Bauch zu legen. Der Gegendruck kann das Zusammenziehen der Gebärmutter anregen.
  3. Entleere deine Harnblase regelmäßig
    Achte ganz konsequent darauf alle 2-3 Stunden deine Harnblase zu leeren, denn eine volle Harnblase kann zu einer verzögerten Rückbildung der Gebärmutter beitragen, weil sich die Gebärmutter schlechter zusammenziehen kann.
  4. Überprüfe deine Verdauung
    Auch ein voller Darm kann die Rückbildung hemmen. Überprüfe also regelmäßig, wann du das letzte Mal Stuhlgang abgegeben hast.
  5. Sorge für warme Füße
    Auch warme Füße können dir helfen. Ziehe dir also dicke Socken an oder nutze eine zusätzliche Wärmequelle, wie z.B. ein Kirschkernkissen*.
    Hebammentipp: Mache ein Senfmehlfußbad. Mehr dazu in diesem Beitrag.
  6. Mache eine Bauchmassage
    Eine Bauchmassage regt nicht nur die Rückbildung an, sondern kann auch dabei helfen Emotionen loszulassen. In diesem Video zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du eine Bauchmassage nach der Geburt sicher durchführen kannst.
  7. Stille viel
    Stillen regt die Produktion des Wehenhormons Oxytocin an und fördert dadurch die Rückbildung der Gebärmutter.

Sollten diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen und/oder die oben genannten Krankheitssymptome auftreten, such bitte umgehend ärztlichen Rat auf – außerhalb der Sprechzeiten wende dich bitte an eine gynäkologische Notfallambulanz.

Hier findest du auch nochmal ein Video zum Thema Lochialstau.

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