Im heutigen Blogbeitrag dreht sich alles um das Thema Flaschenernährung – genauer gesagt um die Zubereitung der Flasche, die Trinkmenge und viele weitere spannende Punkte. Genau wie mit Teil I möchten wir auch mit diesem Beitrag alle Mamas unterstützen, die aus verschiedenen Gründen nicht stillen können oder möchten. Unsere oberste Priorität ist es, dass es der Frau und ihrer Familie gut geht und sie in ihrer Rolle als Mama bestärkt wird.
Wie viel Milch braucht mein Kind?
Die Trinkmenge richtet sich ganz nach dem Alter und dem Bedarf deines Kindes und sollte in den ersten Lebensmonaten schrittweise angepasst werden. Direkt nach der Geburt ist der Magen des Babys noch sehr klein, sodass eine Menge von 5 bis 10 Millilitern pro Mahlzeit genügt. Als Richtwert kannst du dir merken, diese Portion jeden weiteren Lebenstag um 10 Milliliter pro Mahlzeit zu erhöhen:
- 1. Lebenstag: 5-10 ml
- 2. Lebenstag: 15-20 ml
- 3. Lebenstag: 25-30 ml
- 4. Lebenstag: 35-40 ml
- 5. Lebenstag: 45-50 ml
- 6. Lebenstag: 55-60 ml
- 7. Lebenstag: 65-70 ml
Ab dem 8. Tag beträgt die Trinkmenge dann ungefähr ein Sechstel des Körpergewichts. Und ab dem vierten Lebensmonat reduziert sie sich auf etwa ein Siebtel.
Hebammentipp
Nachschlag gefällig? Kein Problem! Wenn dein Kind nach der Mahlzeit noch Hunger hat, kannst du ihm bedenkenlos einen Nachschlag anbieten (vorausgesetzt, es bekommt Pre-Nahrung – mehr dazu in Teil I).
Welches Wasser sollte ich verwenden?
Das Leitungswasser in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird streng kontrolliert, sodass du es für die Muttermilchersatznahrung bedenkenlos nutzen kannst. Einige Ausnahmen gibt es aber: Verwende kein Leitungswasser, das durch neue Kupferrohre oder alte Bleileitungen fließt. Und auch wenn du dein Wasser aus einem Hausbrunnen beziehst, solltest du vorsichtig sein. Generell wird empfohlen, das Wasser zuerst so lange laufen zu lassen, bis es richtig kalt ist. Denn wenn das Wasser länger in den Rohren stand, können sich darin Keime befinden.
Tipp: Wenn du ganz sicher sein möchtest, kannst du bei deinem zuständigen Wasserversorger nachfragen und eine Wasseranalyse beantragen.
Häufig werden wir auch gefragt, ob das Wasser vorher abgekocht werden muss. Sofern du immer darauf achtest, das Standwasser erst abfließen zu lassen, ist das aber nicht nötig.
Welche Temperatur sollte das Wasser haben?
Die optimale Trinktemperatur des Wassers für das Fläschchen liegt bei 37 °C. Welche Temperatur das Wasser zum Anrühren der Nahrung haben sollte, kannst du auf der Verpackung des jeweiligen Herstellers nachlesen. Du kannst natürlich direkt Wasser in der passenden Temperatur aus dem Wasserhahn nehmen (wie oben beschrieben aber immer erst warten, bis kaltes Wasser kommt). Alternativ kannst du auch diese Tricks anwenden:
- Kälteres Wasser entnehmen und mit einem Wasserkocher o.ä. erhitzen
- Heißes Wasser abfüllen und abkühlen lassen
- Heißes Wasser abfüllen und mit kälterem Wasser vermischen
Ganz wichtig: Überprüfe die Temperatur in jedem Fall auch noch einmal, bevor du deinem Baby die Milch gibst, damit es sich nicht verbrennt.
Hebammentipp
Gerade zu Beginn fällt es Eltern oft schwer, einzuschätzen, ob die Milch noch zu heiß für ihr Baby ist. Um sicherzugehen, kannst du ein spezielles Thermometer verwenden. Falls du keines da hast, gib einfach ein paar Tropfen von der Milch auf die Innenseite deines Handgelenks. Bei der richtigen Temperatur ist das kaum spürbar und sollte sich weder heiß noch kalt anfühlen. Und keine Sorge: Mit der Zeit entwickelst du ein Gefühl für die passende Temperatur.
Fläschchen zubereiten in 8 Schritten!
- Wasche deine Hände gründlich mit Wasser und Seife.
- Lege dir alle Utensilien auf einer sauberen Arbeitsfläche bereit (dazu gehören z.B. das Fläschchen, der Sauger, das Milchpulver, ein Messlöffel und das Wasser).
- Fülle das Wasser in der passenden Temperatur in das Fläschchen.
- Entnimm die passende Menge an Milchpulver (dafür immer die Herstellerangaben beachten) mit dem beiliegenden Messlöffel. Diesen solltest du immer abstreichen, damit die Dosierung stimmt.
- Gib das Milchpulver in das Fläschchen mit dem Wasser.
- Vermische das Milchpulver mit dem Wasser so, wie es auf der Verpackung steht. Nachdem alles gut vermischt ist, kannst du entweder die restliche Wassermenge hinzugeben (je nach Herstellerangabe) oder das Fläschchen direkt verschließen.
- Überprüfe die Temperatur so wie oben beschrieben. Wenn die Milch noch zu heiß ist, kannst du sie einen Moment stehen lassen oder das Fläschchen kurz unter kaltes Wasser halten. Ist sie zu kalt, kannst du analog dazu etwas warmes Wasser über das Fläschchen laufen lassen.
- Guten Appetit! Jetzt kannst du deinem Baby das Fläschchen geben. Achte dabei gerne auf eine ruhige, entspannte und liebevolle Atmosphäre.
Die Milchzubereitung in der Nacht
Besonders in den ersten Lebensmonaten sind die Nächte mit Baby oft anstrengend. Gerade dann hat man keine Lust, jedes Mal erst Wasser vorzubereiten und zu warten, bis es die richtige Temperatur erreicht. Stelle dir deshalb Abends zwei Thermoskannen oder -flaschen zurecht – eine mit warmem und eine mit kaltem Wasser. So kannst du nachts ganz einfach mischen, bis die Temperatur passt. Wichtig ist, dass diese Gefäße nur für diesen Zweck verwendet werden. Und wenn du es dir besonders einfach machen möchtest, kannst du zusätzlich auch die benötigte Menge an Milchpulver in passenden Behältern vorportionieren.
Die Milchzubereitung unterwegs
Auch für unterwegs eignet sich das oben beschriebene Vorgehen mit den 2 Thermoskannen und dem vorportionierten Milchpulver hervorragend. Um nicht so schwer zu tragen, kannst du neben der Flasche mit dem kalten Wasser auch nur einen kleinen zweiten Behälter mit sehr heißem Wasser mitnehmen. Denke unbedingt auch an die restlichen Utensilien wie die Flasche und den Sauger. Und schon seid ihr bestens vorbereitet, um auch unterwegs einfach und unkompliziert das Fläschchen zu geben!
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
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ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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Hallo liebe Kollegen!
Beziehen sich die Angaben zur Gewichtszunahme auf den Zeitraum von einer Woche ?
L. G. Juliane
Hallo Juliane, ja genau 🙂