Viele Babys haben in den ersten Lebenswochen und -monaten mit einem Blähbauch zu kämpfen. Was dazu führen kann, dass sie unruhig sind, sich winden und weinen. Zu sehen, wie das eigene Kind sich plagt, ist natürlich oft schwer auszuhalten und die Unruhe der Babys überträgt sich dann schnell auch mal auf die Eltern, was die Situation zusätzlich verschlimmern kann. Damit es gar nicht erst so weit kommt, haben wir in diesem Beitrag einmal zusammengefasst, was die Ursachen für einen Blähbauch sein können und was dagegen helfen kann.
Woher kommt der Blähbauch? – 3 Ursachen
Ein aufgeblähtes Bäuchlein ist ein Zeichen dafür, dass zu viel Luft im Bauch ist, die nicht richtig über den Darm entweichen kann. Erst einmal ist natürlich wichtig zu wissen, was dafür die Ursache sein kann:
1. Verschlucken von Luft
Wenn du stillst
Eine der möglichen Ursachen für Blähungen kann sein, dass dein Baby bei einer Stillmahlzeit viel Luft verschluckt. Überprüfe deshalb die Trinkposition deines Kindes. Es wichtig, dass die Stillposition auch für dich angenehm ist und du dabei entspannen kannst. Achte darauf, dass dein Kind mit dem Bauch zu dir gerichtet ist und ihr somit Bauch an Bauch liegt. Das vereinfacht das Trinken an der Brust.
Dein Kind sollte die ganze Brustwarze und einen Teil des Vorhofes zu fassen bekommen. Das reduziert das gleichzeitige Verschlucken von Luft. Versucht beide, beim Stillen zur Ruhe zu kommen. Dein Baby sollte möglichst in einer ruhigen Umgebung ohne verschiedene Reize trinken können. Eine Reizüberflutung führt zu Unruhe, Schreien und damit zu vermehrtem Verschlucken von Luft.
Mehr über Stillpositionen findest du auch hier auf dem Blog.
Hebammentipp: Bei Stillkindern ist ist in der Regel kein Bäuerchen nötig. Wenn du aber das Gefühl hast, dein Baby war während der Stillmahlzeit sehr unruhig bzw. es hat viel Luft geschluckt, kann es sinnvoll sein, es nach dem Trinken einmal aufstoßen zu lassen.
Wenn dein Kind aus dem Fläschchen trinkt
Die Ernährung mit der Flasche bringt es mit sich, dass Babys mehr Luft verschlucken können.
Schaue zunächst, dass du die richtige Größe des Saugers verwendest. Die richtige Größe kann helfen, dass dein Kind sich nicht verschluckt und dadurch auch weniger Luft in den Magen gelangt. Auch bei der Zubereitung der Muttermilchersatznahrung kannst du schon darauf achten, dass du das Fläschchen ein bis zwei Minuten nach der Zubereitung stehen lässt, so dass sich die gebildeten Milchbläschen lösen können. So gelangt weniger Luft in den Magen-Darm-Trakt.
Nimm dir außerdem Zeit und lege während der Mahlzeit immer mal wieder Pausen ein. Nimm dein Kind hoch, damit dein Baby aufstoßen kann. Dadurch kann Luft aus dem Magen direkt entweichen.
2. Entwicklung des Magen-Darm-Trakts
Das Verdauungssystem deines Babys ist anfangs noch unreif, d.h. für die Ausbildung eines stabilen Magen-Darm-Traktes müssen viele neue Enzyme gebildet und wichtige Bakterien, die dein Neugeborenes für eine gute Darmflora benötigt, angesiedelt werden. Das ist für den kleinen Körper einfach auch eine große Leistung, die Bauchschmerzen und Blähungen zur Folge haben kann.
3. Unverträglichkeiten
Ein Blähbauch deines Babys kann auch an möglichen Unverträglichkeiten liegen. Dies ist jedoch eine eher seltene Ursache. Bei lang andauernden Beschwerden solltest du das aber auf jeden Fall mit deiner Kinderärztin/deinem Kinderarzt besprechen.
Wie äußern sich Blähungen und Bauchschmerzen?
Neben dem sichtbar aufgeblähten, harten bzw. prallen Bäuchlein gibt es noch weitere Anzeichen, die vor allem, wenn mehrere davon auftreten, auf Blähungen oder Bauchschmerzen hindeuten können:
- Dein Baby ist unruhig und lässt sich kaum beruhigen
- Die Symptome zeigen sich oft zur gleichen Tageszeit, oft am Nachmittag oder am Abend
- Es windet sich und zieht die Beine immer wieder fest an sich heran
- Dein Baby spannt den Bauch an, aber es kommt weder Stuhlgang noch Luft
- Auf der anderen Seite können auch vermehrt Winde abgehen
- Du kannst Rumoren im Bauch deines Babys hören
Was hilft gegen einen Blähbauch? – 5 Tipps
Wärme: Ein Kirschkernkissen* auf dem Bauch (bitte immer mit einer schützenden Kleiderschicht dazwischen!) oder ein warmes Bad können deinem Baby helfen, sich besser zu entspannen.
Bauchmassage: Sanfte Bewegungen und leichter Druck bei einer Bauchmassage können dabei helfen, die Verdauung zu fördern und die überschüssige Luft im Bauch loszuwerden. Um die Bauchmassage durchzuführen verwendet ihr am besten etwas Öl. Dazu eignet sich z.B. unser HALLO HEBAMME Bäuchlein Öl.
Wie diese Massage funktioniert, könnt ihr euch hier anschauen: Bauchmassage
Bewegung, z.B. „Fahrradfahren“: Lege dein Baby vor dich fasse die Beine am Unterschenkel und bewege die Beinchen dann wie beim Fahrradfahren im Wechsel mit leichtem Druck gegen die Bauchdecke. Durch solche Bewegungen fällt es den Kindern leichter, Winde abgehen zu lassen und Stuhlgang abzusetzen.
Bauchlage: Wenn du merkst, dass dein Baby erste Anzeichen von Blähungen und Bauchschmerzen aufweist, lege es für eine Weile auf den Bauch, wenn du mit anwesend bist. Durch den Gegendruck der Unterlage, können die Babys meistens etwas besser entspannen und außerdem ihre Beinchen gut zu sich heranziehen. Manchen Babys fällt es in dieser Position deswegen auch leichter ihren Stuhl und die Luft los zu werden.
Nähe & Tragen: Wenn dein Kind sehr unruhig ist, hilft es oft, wenn du es viel trägst. Allein der Körperkontakt kann deinem Baby helfen, sich zu beruhen. Beim Tragen eignet sich am besten eine der Varianten des „Fliegergriffs“:
Variante 1 – Dein Baby liegt mit dem Bauch auf deinem Unterarm. Das Köpfchen ruht in deiner Armbeuge. Mit der Hand stabilisierst du dabei den unteren Rücken und die Hüfte. Mit der anderen Hand und dem Unterarm kannst du zusätzlich mehr Stabilität geben.
Variante 2 – Dein Baby liegt mit dem Rücken in deiner Armbeuge. Durch das Anliegen an deinen Oberkörper wird es zusätzlich gestützt. Du führst deinen Arm, in dem dein Baby liegt, unter dem äußeren Arm deines Kindes durch und greifst seine Füßchen, damit diese gestützt werden und dein Baby gut den Halt spüren kann. Deine andere Hand hält den Po. Wichtig: Dein Baby ist in Anhock-Spreiz-Haltung, so dass es Anspannung abgeben kann.
Bei beiden Varianten ist wichtig, dass dein Baby sicher und bequem liegt, und dass Kopf und Hals gut abgestützt sind.
Alternativ kannst du dein Baby über deine Schulter legen. In diesen Positionen bekommt dein Baby einen sanften Gegendruck auf den Bauch durch deinen Unterarm oder deine Schulter und du hast denselben Effekt wie bei der Bauchlage.
Leider gibt es nicht den einen Geheimtipp, der immer hilft. Wichtig ist es deswegen auszuprobieren, was deinem Baby in dieser Situation Linderung verschafft. Bitte denk dabei daran, dass auch manchmal weniger mehr ist. Also, dass du nicht durch zu viele Versuche und Maßnahmen nur noch mehr Unruhe schaffst. Nicht aufgeben: Ihr steht das gemeinsam durch und irgendwann verschwindet der Blähbauch wieder!
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Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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