In diesem Blogbeitrag möchten wir dir gerne einige Tipps und Tricks zum Umgang und zur Versorgung deiner Kaiserschnittnarbe mitgeben. Wir sprechen darüber, wie sie aussieht, sich anfühlt und was mit den Fäden passiert. Außerdem zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten und Techniken zur Pflege.
Wie sieht meine Kaiserschnittnarbe eigentlich aus?
Deine Kaiserschnittnarbe ist ca. 12 cm lang und befindet sich im Bereich der Bikinizone. Hauptsächlich wird heute ein intrakutaner Verschluss der Haut angewendet, das heißt, dass die eigentliche Naht, bzw. die Fäden oberflächlich gar nicht sichtbar sind, sondern nur die Fadenenden der Naht (rechts und links) zu sehen sind. In seltenen Fällen wird die Naht heutzutage noch geklammert oder mit Einzelknopfnähten versorgt.
Nach dem Kaiserschnitt ist die Naht zunächst durch ein großes Pflaster bedeckt. In den meisten Fällen werden noch spezielle Klebestreifen, sogenannte SteriStrips oder Heftpflaster auf der Naht angebracht, um diese zusätzlich zu schützen. Diese sind flexibler als herkömmliche Pflaster. Nach spätestens 3 Tagen können die Pflaster und Klebestreifen entfernt werden. Das erfolgt häufig noch in der Klinik, weswegen man sich hierüber keine Gedanken machen muss. Sollten die Pflaster nicht in der Klinik entfernt worden sein, geht dies zuhause am besten nach dem Duschen.
Zum ersten Mal kannst du nun deine Naht und spätere Narbe begutachten. Wenn der Bereich noch etwas bläulich oder rötlich verfärbt ist, ist das ganz normal und muss dich nicht weiter beunruhigen. Diese Verfärbungen brauchen Zeit um zu verblassen. Das kann sogar bis zu einem Jahr dauern, bis die Narbe hell wird und je nach Wundheilung teils kaum mehr zu sehen ist.
Wie fühlt sie sich an?
Der Bereich der Narbe kann sich im ersten halben Jahr sehr taub und pelzig anfühlen. Das liegt daran, dass durch den Operationsschnitt Nervenbahnen der Haut durchtrennt wurden. Der Bereich kann sich außerdem in der ersten Zeit wulstig, geschwollen und hart oder gar „knubbelig“ anfühlen, da sich seröse Wundflüssigkeit unter der Haut ansammelt. Die Wundflüssigkeit wird aber mit der Zeit vom umliegenden Gewebe aufgenommen (resorbiert) und bald nicht mehr tastbar sein.
Manche Frauen berichten auch über Juckreiz im Bereich der Narbe, was meist ein gutes Zeichen für die Wundheilung ist. Nach einigen Monaten kommt das Gefühl im Bereich der Narbe meist wieder zurück, nämlich dann, wenn sich die Hautnerven regeneriert haben. In Einzelfällen kann es jedoch vorkommen, dass das Gefühl in diesem Bereich nicht mehr zurückkommt.
Ist deine Narbe stark gerötet, überwärmt, brennt und/oder es tritt Blut, Eiter oder Gewebsflüssigkeit aus, wende dich bitte umgehend an deine Ärztin/deinen Arzt und lasse dies abklären. Ebenso wenn du ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber und/oder Schüttelfrost empfindest. Außerhalb der Sprechzeiten sollte in diesen Fällen immer eine Abklärung über den gynäkologischen Notdienst erfolgen!

Entfernung der Fäden
In deinem Arztbrief, den du bei der Entlassung aus der Klinik erhältst, sollte vermerkt sein, welches Fadenmaterial für die Hautnaht verwendet wurde. Meist wird selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet, sodass ein Abschneiden der Nahtenden oder Knoten in der Regel ausreichend ist. Wenn es kein selbstauflösendes Nahtmaterial ist, sollten die Fäden nach ca. 7-10 Tagen gezogen werden. Dies kann deine Hebamme oder deine zuständige Gynäkologin/dein Gynäkologe durchführen.
5 Dinge, die du beachten solltest:
- Bereits in den ersten 24 Stunden nach dem Kaiserschnitt solltest du dich möglichst wieder bewegen. Versuche aufzustehen und etwas zu Laufen, um deine Mobilität und den Kreislauf zu fördern.
- Achte darauf, in den ersten Wochen nichts Schweres zu tragen oder zu heben, auch keine Babyschale.
- Es ist wichtig, dass du nach der Operation und in den nächsten Tagen genug Nahrung und vor allem Flüssigkeit zu dir nimmst. Das gibt dir die nötige Energie und Kraft, um dich von der Bauchgeburt zu erholen.
- Ziehe anfangs weite Hosen und Oberteile an, die nicht an der Narbe drücken und reiben. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch die Wundheilung negativ beeinflussen, wenn der Stoff ständig auf der Narbe reibt und diese reizt. Auch eine hohe Unterhose bzw. Boxershorts kann helfen, den Nahtbereich zusätzlich vor Reibung zu schützen.
- Gönne dir ausreichend Ruhe, damit die verschiedenen Gewebeschichten gut heilen können.
Hebammentipp: Lege eine Wochenbetteinlage auf die Naht und ziehe dann erst deine Hose darüber. Das schützt diese nicht nur vor Reibungen, sondern fühlt sich dadurch auch etwas angenehmer an. Achte bei der Auswahl der Vorlage darauf, dass trotzdem genug Luft an deine Naht kommt und diese nicht feucht wird, denn das ist wichtig für deine Wundheilung.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
Pflege der Kaiserschnittnarbe – Freund oder Feind?
Viele Frauen fangen nach den ersten Tagen an, sich mit der Narbe auseinanderzusetzen. Viele fühlen sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich verletzt. Eine gute Pflege ist deshalb nicht nur wichtig, um eine gute Wundheilung zu fördern, sondern auch um sich diesem Bereich des Körpers wieder anzunähern und die Narbe annehmen zu können. Solltest du grundsätzlich eine gute Wundheilung haben, sind besondere Zusatzmittel nicht unbedingt erforderlich.
Duschen
Es ist nicht schlimm, wenn deine Kaiserschnittnaht beim Duschen nass wird. Verwende jedoch in den ersten Tagen nach der OP in diesem Bereich nur klares Wasser und später eine pH-neutrale Seife, damit diese nicht gereizt wird. Tupfe anschließend die Naht sanft trocken und lass viel Luft heran, denn außer beim Duschen/Säubern sollte sie während der Wundheilung nicht feucht sein.
Narbenpflaster und Narbengel
Es gibt spezielle Silikonpflaster, die du auf deine Narbe kleben kannst. Diese sollen die Wundheilung fördern und das Erscheinungsbild von wulstigen und dicken Narben reduzieren. Vor allem wenn du generell Probleme mit der Wundheilung hast, können diese hilfreich sein.
Ebenso gibt es von verschiedenen Herstellern spezielle Narbengele, die die Wundheilung unterstützen können und gleichzeitig pflegend sind.
Frage gerne in der Apotheke deines Vertrauens nach. Du kannst hier sicherlich gut beraten werden.
Narbenmassage
Wenn die Wundheilung nach etwa 3 Wochen abgeschlossen ist, kannst du ein- bis zweimal täglich für 5-10 Minuten eine Narbenmassage durchführen. Diese sollte angenehm und auf keinen Fall mit Schmerzen verbunden sein. Sie kann die Durchblutung fördern und Verhärtungen lösen. Für die Massage kannst du zum Beispiel das Massage Gel von HALLOHEBAMME einfügen verwenden, welches einen speziellen Massagekopf hat, der dich bei der Pflege deiner Kaiserschnittnarbe optimal unterstützt.
Alternativ können aber auch verschiedene Öle verwendet werden:
Mandelöl
Calendulaöl
Johanniskrautöl
Das Mandelöl ist ein neutrales Öl und zur Pflege deiner Narbe geeignet, wenn diese problemlos heilt. Die anderen genannten Öle sind zusätzlich entzündungshemmend, abschwellend und gleichzeitig pflegend.
Es gibt verschiedene Techniken um deine Narbe zu massieren. Eine Anleitung findest du in diesem Video:
Achte darauf, dass du die Narbe bei der Massage nicht auseinanderziehst oder dir durch zu starken Druck Schmerzen zufügst.
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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