Eine Begleiterscheinung der Hormonumstellung im Wochenbett ist starkes Schwitzen. Dies wird von sehr vielen Frauen als äußerst unangenehm empfunden, weil es unabhängig von den aktuellen Außentemperaturen zu jeder Tages- und Nachtzeit oder teilweise sogar permanent auftreten kann.
Aber keine Sorge: Hat dein Körper die Hormonumstellung erst einmal geschafft, wird das Schwitzen im Normalfall mit der Zeit wieder weniger bis es sich schließlich wieder auf ein Normalmaß reguliert. Wie lange das dauert, ist jedoch individuell unterschiedlich. Das heißt, bei manchen Frauen pendelt sich das Schwitzen nach ein paar Wochen bereits wieder ein, bei anderen kann es mehrere Monate andauern.
Damit du dir etwas mehr Wohlbefinden verschaffen kannst, haben wir in diesem Beitrag ein paar Tipps für die Zeit der Hormonschwankungen für dich zusammengestellt.
Tipps für mehr Wohlbefinden bei übermäßigem Schwitzen
Kleidung
Versuche, immer atmungsaktive und lockere Kleidung zu tragen. Am besten eignen sich Materialien aus Naturfasern wie Leinen, Baumwolle und Seide. Vermeiden solltest du eher Kleidungsstücke aus Kunstfasern wie z.B. Polyester, Acryl oder Nylon. Diese Materialien können keine Flüssigkeit aufnehmen und diese wieder nach außen abgeben, so dass sich der Schweiß nur zusätzlich ansammelt. Das wiederum fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern verursacht auch häufig unangenehme Gerüche.
Kleide dich außerdem am besten im sogenannten Zwiebellook, damit du je nach Bedarf schnell ein Kleidungsstück ablegen oder zusätzlich anziehen kannst. Es macht auch Sinn, Wechselkleidung parat zu haben. Zum Beispiel, wenn du unterwegs bist oder auch nachts. Damit kannst du deine Kleidung bei Bedarf schnell und unkompliziert austauschen. Besonders nachts ist das hilfreich, wenn alles z.B. auf dem Nachtisch griffbereit liegt, so dass man nicht aufstehen und lange suchen muss. So wird deine nächtliche Ruhe nicht zusätzlich zu den Stillunterbrechungen zu lange unterbrochen.
Hebammentipps
Packe auch immer eine Garnitur Wechselkleidung für dich in deine Wickeltasche. Das ist auch praktisch, sollte es mal zu einem „Unfall“ mit Muttermilch kommen, wenn deine Brust einmal unkontrolliert auslaufen sollte.
Deodorant
Lege dir unbedingt ein gutes Deo auf Vorrat zu. Achte hier bereits beim Kauf darauf, dass du nur Produkte verwenden solltest, welche frei von Parfüm und Duftstoffen sind. Die Ursachen dafür sind zum einen, dass dein Kind deinen eigenen Geruch kennen lernen soll und zum anderen die Babyhaut noch sehr empfindlich ist und auf mögliche Inhaltsstoffe deines Deodorants mit einer unerwünschten Hautreaktion oder einer Allergie reagieren kann. Auf Parfüm solltest du übrigens deswegen gänzlich in den ersten Wochen verzichten. Das Thema, ob das Deo frei von Aluminium sein sollte oder nicht, wird auch immer wieder diskutiert. Hier haben aktuelle Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung gerade bestätigt, dass bei üblicher Anwendung kein erhöhtes gesundheitsgefährdendes Risiko besteht (also z.B. im Zusammenhang mit Brustkrebs). Aber es gibt inzwischen auch viele gute Alternativen ohne Aluminium, so dass du im Zweifel auch gut darauf verzichten kannst.
Erfrischung
Gönne dir eine lauwarme Dusche, wann immer du die Zeit dazu findest und dir der Sinn nach Abkühlung steht. Auch bei der Wahl deiner Seife oder Duschgels solltest du aus den oben genannten Gründen darauf achten, dass diese frei von Parfüm sind, wie z.B. unsere 3in1 Duschcreme von HALLOHEBAMME gemeinsam mit dm. Diese pflegt und reinigt sanft den Körper und beruhigt die Haut, auch wenn du öfter duschen willst und die Haut sonst gerne anfängt zu spannen oder zu jucken.
Solltest du keine Zeit zum Duschen finden, hilft es oft schon, wenn du beide Hände und Unterarme für ca. 30 Sekunden unter einen kalten Wasserstrahl hältst oder diese für kurze Zeit in kühles Wasser tauchst. Ist kein Wasser in der Nähe, ziehe deine Socken und Schuhe aus und laufe für einige Zeit barfuß auf einem kühlen Untergrund, z.B. Fließen oder auf schattigem Rasen.
Trinkmenge
Auch wenn der Gedanke dahinter erst einmal nachvollziehbar ist, bitte reduziere auf keinen Fall deine tägliche Trinkmenge, um dadurch das Schwitzen zu verringern! Dein Körper benötigt unabdingbar ausreichend Flüssigkeit, natürlich grundsätzlich, aber v.a. wenn du stillst. Die aufgenommene Flüssigkeit hilft dir auch, deine Körpertemperatur zu regulieren.
Hausmittel gegen das Schwitzen

- Apfelessig:
Reguliert den pH-Wert und vermindert gleichzeitig die Schweißproduktion der Haut. Zudem bekämpft es Bakterien, die für den unangenehmen Schweißgeruch verantwortlich sind.
Anwendung: Tränke einen Wattepad oder ein Tuch, z.B. einen Waschlappen mit Apfelessig und reibe vorzugsweise am Abend die Stellen damit ein, die besonders stark schwitzen. Das kannst du ohne Bedenken jeden Abend wiederholen. - Natron:
Beseitigt alle Bakterien, die für den unangenehmen Schweißgeruch verantwortlich sind und absorbiert zusätzlich den Schweiß.
Anwendung: Vermische einen Teelöffel Natron mit Wasser, bis eine sämig-breiige Paste entsteht. Trage diese im Anschluss auf deine Achseln auf und lasse sie für mindestens 15 Minuten einwirken. Spüle die Paste im Anschluss mit reichlich lauwarmem Wasser und einem Waschlappen ab. Die Anwendung erfolgt einmal pro Tag. - Zitrone:
Die darin enthaltene Säure wirkt ganz natürlich gegen Schweiß und unangenehmen Körpergeruch.
Anwendung: Halbiere eine Zitrone und reibe deine Achselhöhlen damit einmal täglich ein. Lasse den Zitronensaft für circa 30 Minuten einwirken und wasche diesen im Anschluss gründlich ab.
Zwei wichtige Hinweise zum Schluss
Wenn dich das Schwitzen sehr stark beeinträchtigt oder über einen für dich tolerierbaren Zeitraum hinausgehen, dann sprich am besten deine/n Hausärzt/in oder Gynäkolog/in darauf an. Es kann ggf. Sinn machen, deine Schilddrüsenwerte einmal abzuklären. Nach der Geburt kann es unter Umständen zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommen (Hyperthyrose), die sich u.a. durch übermäßiges Schwitzen bemerkbar machen kann.
Zu guter Letzt noch ein Hinweis, den wir aus unserer Erfahrung als Hebammen geben können: Frauen, die viel schwitzen, empfinden es oft nicht nur als sehr unangenehm, sondern sie haben auch häufig das gefühlt, sie triefen und tropfen aus allen Poren und stinken regelrecht. Das ist aber nicht unbedingt so, meistens kommt es einem selbst nur so vor. Der Schweiß selbst riecht per se ja nicht. Im Wochenbett ist außerdem die Nase auch viel feiner, das heißt, man nimmt Gerüche deutliche stärker wahr.
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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