Wenn es um’s Stillen geht, heißt es oft, Stillen sei das natürlichste der Welt. Dabei schwingt indirekt mit, dass das alles ganz leicht und einfach ist. Quasi ein Selbstläufer. Das ist es aber leider oftmals ganz und gar nicht und nicht selten ist gerade der Stillbeginn für viele Mamas und Baby eher holprig. Es erfordert oft einiges an Übung und Geduld bis es – im wahrsten Sinne des Wortes – gut läuft.
Um dir den Stillstart zu erleichtern, haben wir in diesem Beitrag ein paar praktische Tipps für dich zusammengestellt: Für den Auftakt in eine hoffentlich schöne Stillbeziehung.
Dieser Beitrag enthält eine Werbeplatzierung von Anita
1. Eine gute Vorbereitung
Wir werden oft gefragt, ob es Sinn macht, sich schon während der Schwangerschaft auf das Stillen vorzubereiten. Das auf jeden Fall. Vor allem, in dem man sich schon frühzeitig gedanklich mit dem Thema Stillen auseinandersetzt. Es kann hilfreich sein, sich selbst schon vorab zu überlegen, welche Wünsche und Erwartungen man an das Stillen hat. Und sich schlau zu machen, welche Schwierigkeiten eventuell auftreten können und welche Lösungen es dafür gibt. Informiere dich am besten mit Hilfe von Büchern oder durch einen Besuch in einem Geburtsvorbereitungs- oder Stillkurs. Auch hier auf dem Blog findest du natürlich viele Informationen und Wissenswertes rund um das Stillen.
Sprich auf jeden Fall mit deinem Gynäkologen/ deiner Gynäkologin oder deiner Hebamme, wenn du offene Fragen hast. Auch der Austausch mit dir nahestehenden Personen, also Familie oder Freunden und Freundinnen, über deren Erfahrungen kann dir Unsicherheiten nehmen. Wichtig ist außerdem, deinen Partner/ deine Partnerin frühzeitig in deine Gedanken mit einzubeziehen. Das kann gegenseitiges Verständnis fördern und es später erleichtern, Unterstützung anzubieten und anzunehmen.
2. Frühes Anlegen und Bonding
Direkt nach der Geburt bist du wahrscheinlich erst einmal überwältig und auch körperlich erschöpft. Darum ist es gut, schon vorab zu wissen, dass das Neugeborene idealerweise innerhalb der ersten 30 Lebensminuten, spätestens innerhalb der ersten ein bis zwei Lebensstunden an der Brust saugt. Denn dadurch werden die Hormone Oxytocin und Prolaktin frühzeitig produziert und ausgeschüttet, die unter anderem für den Milchfluss und die Milchproduktion verantwortlich sind. Idealerweise hast du direkt Unterstützung durch deine Hebamme, die dich an das erste Anlegen erinnert und dich unterstützt. Auch die Geburtsbegleitung kann die Aufgabe übernehmen, die Zeit im Blick zu behalten. Besonders wenn du selbst erst einmal mit Staunen über das kleine Wunder, das du gerade vollbracht hast, beschäftigt bist.
Das so genannte Bonding umfasst den direkten Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt, aber auch den Blickkontakt, das Berühren, Streicheln, Kuscheln und Wiegen im Laufe der weiteren Lebensstunden und -tage. Ein frühes Bonding ist nicht nur wichtig für die Entwicklung des Kindes und den Aufbau der Eltern-Kind-Bindung. Sondern auch die Stillbereitschaft und der Stillbeginn wird durch den direkten Körperkontakt, den Austausch von Wärme und Berührungen positiv beeinflusst. Wenn es der Mutter z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, kann auch der Vater oder eine andere Bezugsperson das Bonding übernehmen.
3. Die richtige Kleidung erleichtert das Stillen
Gerade zu Beginn eurer Stillbeziehung kann es durchaus nervös machen, wenn dein Baby Hunger hat und der Weg an die Brust zu lange dauert. Um ein unnötig langes Herumnesteln an deinem Shirt zu vermeiden, bietet sich an, speziell fürs Stillen gedachte Kleidung zu tragen. Es gibt eine tolle Auswahl, oft schon zu günstigen Preisen, an Unterhemden, T-Shirts, Blusen und Kleidern und auch Nachthemden zum Stillen, die sich mit einem Handgriff öffnen lassen.
Und es lohnt sich auch in gute Still-BH’s zu investieren. Der Vorteil von speziellen Still-BH´s ist, dass man diese schnell und vor allem weit öffnen kann. Wir empfehlen, zunächst einmal nur wenige Still-BH’s zu kaufen, denn mit dem Milcheinschuss kann sich eure Brust nochmal deutlich verändern. Erst circa 2 Wochen nach dem Stillbeginn hat die Brust ihre endgültige Form und Größe. Die Auswahl an verschiedenen Modellen ist auch hier sehr groß. Ob eher klassisch oder sportlich, mit oder ohne Schale – entscheidet euch am besten für eine Variante, in der ihr euch auch vor der Schwangerschaft wohlgefühlt habt. Hier zwei schöne Beispiele von Anita:
ESSENTIAL LACE – Still-BH mit Schale
- Angenehmes Tragegefühl dank atmungsaktivem Material
- Keine Bügel
- Herausnehmbare, kaschierende Schalen
- Leicht mit einer Hand zu öffnen
MISS ANITA – Spacer Still-BH mit Bügel
- Mit (weichen) Bügeln und gepolsterten Trägern
- Atmungsaktive, kaschierende Cups
- Sicherer Halt von B bis I-Cup
- Leicht mit einer Hand zu öffnen
Lass dich im Zweifelsfall im Fachhandel oder online beraten. Anita z.B. bietet online einen sehr hilfreichen Größenrechner an.
4. Mach es dir gemütlich!
Das Stillen klappt anfangs am besten, wenn du dich ungestört und in Ruhe auf dein Baby konzentrieren kannst. Schaffe dir dafür am besten einen gemütlichen kleinen Rückzugsort. Dafür brauchst du nicht viel Platz, das kann einfach eine Ecke mit einer bequemen Sitzgelegenheit sein. Leg dir hier alles bereit, was du brauchst. So dass du, auch wenn es mal länger dauert, alles griffbereit hast.
Ein Stillkissen ist für verschiedene Stillpositionen sehr hilfreich. Aber auch ein kleines Licht, wenn du hier mal im Dunkeln oder nachts Stillen möchtest. Auch eine kleine Ablagefläche ist nicht schlecht, damit du immer Platz für ein Glas Wasser und einen Snack hast. Manche Still-Sessions dauern auch schon mal länger, da ist es auch oft schön, ein Buch oder Kopfhörer zum Anhören von Podcasts (zum Beispiel unseren hallohebamme-Podcast) oder Hörbüchern in Reichweite zu haben.
5. Hol dir Hilfe, wenn nötig
Wie anfangs schon gesagt, es ist nicht selbstverständlich, dass das Stillen einfach so klappt. Viele individuelle Umstände und Faktoren spielen beim Stillen eine Rolle, so dass es z.B. beim zweiten Kind wieder ganz anders sein kann als beim ersten. Oder selbst, wenn es direkt gut geklappt hat, zu einem späteren Zeitpunkt Schwierigkeiten auftauchen können. Deine Hebamme ist deine erste Ansprechpartnerin bei Fragen, Sorgen oder Problemen. Falls du keine Hebamme für die Zeit im Wochenbett gefunden hast, kann es sinnvoll sein, die Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch zu nehmen. Leider wird diese Leistung häufig nicht von der Krankenkasse übernommen, aber eine professionelle Unterstützung ist es oft wert, besonders wenn es anhaltende Schwierigkeiten gibt.
Entscheidend ist, dass du dich nicht schlecht fühlen brauchst, wenn irgendetwas nicht klappt. Stillen ist nichts, was du einfach unmittelbar beherrschen musst. Es ist ganz normal, dass es dafür Übung und Routine braucht, bis alles rund läuft. Und das musst du nicht alleine schaffen, sondern es ist richtig und wichtig, dir Hilfe zu holen, wenn du sie brauchst.
ABOUT
Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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