Ein Milchstau ist für viele Frauen sehr belastend und kann zudem noch verdammt wehtun. Wir wollen dir helfen, diese Phase gut zu überwinden und dir Tipps mit an die Hand geben, wie du einem Milchstau vorbeugen kannst und/oder wie du diesen am besten behandelst.
Wie äußert sich ein Milchstau?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass ein Milchstau in der gesamten Stillzeit auftreten kann. Bei einem Milchstau sind viele Mamas sehr verunsichert und denken, dass sie etwas falsch gemacht haben. Dies ist nicht so. Ihr macht das alle ganz klasse und gebt euer bestes für dich und dein Kind.
Ein Milchstau kann immer mal entstehen und ihr werdet diese Situation wie viele andere gut meistern. Da sind wir uns ganz sicher!
- Gerötete Stellen an der Brust
- Feste bis harte Stellen an der Brust, teils mit Rötung, manchmal druckempfindliche Areale, Brust kann sich fest anfühlen
- Die geröteten Areale der Brust sind überwärmt
- Erschöpfung/ leichte allgemeine Krankheitsgefühle zeigen sich
- Der Milchfluss ist langsamer und weniger
Überprüfe zu dem einmal deine Temperatur. Ist diese erhört und du hast zudem weiter Krankheitsgefühle wie Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber, solltest du umgehend deinen Frauenarzt/Frauenärztin oder deine Hebamme kontaktieren.
Was kann die Ursache für einen Milchstau sein?
Die Ursachen für einen Milchstau liegt hauptsächlich in der mangelnden Entleerung der Brust und der Milchgänge. Durch die unzureichende Entleerung der Brust können die Milchgänge verstopfen und die Milch kann nicht mehr ausreichend abfließen. Dies führt zu einem Stau, der dann die Entzündungssymptome (rote, warme und schmerzende Stellen an der Brust) hervor. Als Ursachen kommen in Frage:
- Stress
- Müdigkeit, Erschöpfung
- Erhöhte Milchbildung
- Auch ein zu enger BH kann einen Milchstau fördern
Was hilft bei einem Milchstau?
1. Brustmassage
Führe vor dem Anlegen eine leichte Brustmassage durch. Achte darauf vor allem die Stellen, die gerötet sind zu massieren, um die Verhärtungen hier zu lösen. Dabei kann auch feuchte Wärme für einige Minuten helfen.
2. Entleerung der Brust
Entleere deine Brust zunächst kurz von Hand, damit die Brustwarzen gut hervortreten können und dein Kind die Brustwarze besser erfassen kann.
3. Anlegen, Anlegen, Anlegen
- Wähle am besten eine Stillposition, so dass das Kinn deines Babys auf das verhärtete Areal trifft.
- Lege nun dein Baby an und versuche auch während des Stillens die betroffenen Areale weiter zu massieren.
- Empfindest du nach dem Stillen keine Erleichterung und die Brust ist weiterhin prall mit Milch gefüllt, entleere die Brust noch von Hand.
Hebammentipp: Stelle dich nach dem Stillen unter die Dusche und brause das gerötete Areal mit warmem Wasser ab. Entleere die Brust weiterhin mit der Hand unter der Dusche, so dass die Milch gut herausfließen kann.
- Stille dein Kind regelmäßig alle 2-3 Stunden. Wecke dein Kind auf, auch wenn es länger als diese Zeit schlafen sollte.
- Oft stillen die Mamas abwechselnd die beiden Brüste. Das kannst du auch weiterhin so machen. Beginne jedoch zunächst immer mit der Brust, welche einen Milchstau entwickelt hat. Stille dein Kind an der Seite für ein paar Minuten. Wechsel dann zur anderen Seite und lasse die vorherige Brust weiter mit „auslaufen“. Wichtig ist eine sorgfältige Entleerung der Brust.
4. Kühlen
Nach dem Stillen und Ausstreichen deiner Brust, ist es wichtig deine Brust zu kühlen. Lege auf den geröteten Bereich der Brust kalte Wickel. Dies kann in Form von einem Quarkumschlag oder einem Kühlpad sein. Wichtig ist jedoch, dass der Vorhof und die Brustwarze nicht mit eingewickelt oder gekühlt werden.
Hebammentipp: Füge in den Quark etwas Retterspitz hinzu und lege dann den Quarkumschlag um. Es wirkt Wunder.
5. Heilmittel
Löse einmalig 4 Tropfen Rescue-Tropfen in einem Glas Wasser. Dies kann entspannend wirken und hat manchen Frauen schon sehr gut geholfen.
6. Ruhe, Ruhe, Ruhe
Das Beste, was du jetzt noch machen kannst, ist dich gut auszuruhen. Du solltest möglichst Bettruhe einhalten. Eine Mütze Schlaf wird dir auch helfen, dich bald besser zu fühlen und den Stau zu lösen. Entschleunige deine Tage und schaue auch, dass du nicht zu viel Besuch empfängst.
Es sollte innerhalb 24, spätestens 48 Stunden eine deutliche Besserung deiner Beschwerden eintreten. Falls dies nicht geschieht, solltest du deine Frauenärztin/Frauenarzt aufsuchen.
Wie kann ich einem Milchstau vorbeugen?
Wir haben 5 Tipps für dich, die du präventiv anwenden kannst. Dies heißt jedoch nicht, dass es nicht trotz alledem auch mal zu einem Milchstau kommen kann. Du hast dann keinesfalls etwas falsch gemacht! Hier sind deine 5 Tipps zur Vorbeugung:
- Auf Ruhephasen achten
- Auch wenn es natürlich leichter gesagt als getan ist: versuche Stress zu vermeiden oder minimieren, auch wenn Besuch lieb gemeint ist, so ist es manchmal besser, die erste Zeit mit deinem Kind nicht zu viel Besuch zu empfangen.
- Ausreichend langes Stillen in verschiedenen Stillpositionen
- Versuche die Hungerzeichen deines Kindes zu erfassen
- Auf richtiges Anlegen deines Kindes achten (richtiges Anlegen siehe hier)
Wir hoffen, dass wir dir viele wertvolle Tipps mitgeben konnten. Auch diese Phase wirst du super meistern und wir glauben ganz fest an dich!!! Du wirst es schaffen!
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ABOUT
Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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