Du brauchst nicht unbedingt eine Milchpumpe, um deine Brust zu entleeren. Wir zeigen dir hier, wie du bestimmte Phasen der Stillzeit auch mit Ausstreichen der Brust gut überbrücken kannst.
Wann sollte ich denn überhaupt meine Brust ausstreichen?
In folgenden Phasen kann es sinnvoll und hilfreich sein die Brust auszustreichen:
Meist in der ersten Woche nach der Geburt deines Kindes, wird der Milcheinschuss kommen. In dieser Zeit können deine Brüste sehr gespannt und mit viel Muttermilch gefüllt sein. Das ist ganz normal, weil dein Körper große Hormonumstellungen erfährt und erst einmal herausfinden muss, wie viel Milch überhaupt benötigt wird.
- Die Brüste sind mit viel Milch gefüllt
Dieses Problem werden viele Mamas einmal oder mehrfach in der Stillzeit miterleben. Es kann schon reichen, dass dein Baby die Essenszeiten etwas verlängert oder sich später als gewöhnlich zu einer Mahlzeit meldet. Dies wirst du als Spannungsgefühle oder sogar leichte Schmerzen in deiner Brust bemerken, da in diesem Moment viel Milch in deiner Brust vorhanden ist.
- Milchstau/Mastitis
Aus einem Milchstau, bei dem ein oder mehrere Milchgänge nicht richtig entleert werden, kann sich eine Entzündung deiner Brust (Mastitis) entwickeln. Der Übergang zwischen Milchstau und Mastitis ist fließend. Es zeigen sich meist rote, überwärmte und/oder verhärtete Stellen. Hier ist es wichtig die Brust zu entleeren, entweder durch das Stillen aber auch das Brustausstreichen kann hier eine wichtige Rolle einnehmen.
Warum sollte ich denn meine Brust ausstreichen?
In der Stillzeit herrscht in der Regel ein Gleichgewicht zwischen der Milchmenge, die dein Baby benötigt und der Milch, die dafür bereitgestellt werden muss. Doch gibt es einige Phasen (wie oben beschrieben) die zu einem Ungleichgewicht führen können. Dadurch können Probleme auftreten, die für viele Frauen sehr unangenehm sind oder sogar Schmerzen verursachen können. Deshalb gibt es diese tolle Methode, um dir in diesen Situationen Erleichterung zu verschaffen.
Doch wie funktioniert sie nun?
Das Ausstreichen der Muttermilch mit der Hand kann mit verschiedenen Techniken erfolgen. Ein Beispiel für das Ausstreichen zeigen wir die in einem kleinen Video, das dir die einzelnen Schritte genau zeigt. Wir empfehlen unbedingt eine Brustmassage vor dem manuellen Entleeren der Brust.
- Fasse deine Brust „oben und unten“ und massiere diese.
- Fasse deine Brust „seitlich“ und massiere diese.
- Nehme 2 bis 3 Finger deiner Hand und streiche vom äußersten Punkt deiner Brust nach innen zu deiner Brustwarze hin. Übe hier etwas Druck aus, um harte Stellen zu lösen und auch so deine Brust zu massieren.
- Wenn du verhärtete Stellen an deiner Brust ertastet hast, massiere diese punktuell und streiche anschließend nochmal vor zu deiner Brustwarze
- Ausstreichen der Milch aus der Brust. Wie im Video gezeigt:
- Lege deinen Daumen und deinen Zeigefinger auf die äußerste Stelle deines Vorhofes
- Bewege nun deine Finger nach „hinten“, also drücke sachte in deine Brust hinein
- Drücke dann das Drüßengewebe etwas zusammen
- Bewege dann deinen Daumen und Zeigefinger wieder nach vorne.
Wiederhole den Schritt 5 und bald wird die Milch anfangen zu fließen. Wenn es nicht direkt klappt, sei nicht enttäuscht. Bleibe dran und probiere es weiter. Der Griff ist zu Beginn gar nicht so einfach und erfordert etwas Übung. Du wirst es schaffen!
Wichtig: Das Ausstreichen der Muttermilch sollte immer mit sauberen Händen und ohne zu viel Kraft erfolgen. Es darf dir nicht weh tun!
Was mache ich mit der gewonnenen Milch?
Du hast mehrere Möglichkeiten: du kannst die Milch in einem Gefäß auffangen und anschließend verfüttern oder auch im Kühlschrank aufbewahren oder sogar einfrieren. Wenn du weitere Infos dazu suchst, schaue gerne in diesem Beitrag vorbei: Milch richtig aufbewahren. Du kannst dir natürlich auch einfach ein Tuch zur Seite legen und die Muttermilch in das Tuch tropfen lassen oder das Ausstreichen unter der Dusche durchführen.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
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Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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