Gerade zu Beginn, wenn das Handling beim Stillen vielleicht noch schwerfällt, kommt es immer wieder vor, dass schon das Anlegen nicht richtig klappen will. Das sorgt nicht selten für Frust bei Mama und Baby und kann im Zweifel auch zu Beschwerden führen. Damit es soweit nicht kommt, haben wir in diesem Beitrag hoffentlich hilfreiche Tipps, worauf du bei jedem Anlegen achten solltest.
Warum ist richtiges Anlegen wichtig?
Wenn dein Baby nicht richtig „andockt“, kann das leider dazu führen, dass die Brust nicht gut entleert wird, was wiederum einen mitunter sehr unangenehmen Milchstau verursachen kann. Auch begünstigt eine falsche Anlegetechnik oftmals wunde Brustwarzen oder kann für schmerzhafte Verspannungen sorgen.
2 wichtige Tipps für den Start
1. Ruhig bleiben
Der wichtigste Hinweis, den du dir wirklich zu Herzen nehmen solltest: Bleib ruhig! Nimm dir vor allem zu Beginn eurer Stillbeziehung viel Zeit und versuche gelassen zu bleiben. Denk daran: Stillen wird zwar oft als das natürlichste der Welt bezeichnet. Doch das Stillen und vor allem auch das Handling braucht einige Zeit und muss von euch beiden erlernt werden. Mit dem richtigen Grundlagenwissen, klappt auch das Anlegen sicher bald problemlos.
Was hilft, ist bewusst auf die ersten Anzeichen von Hunger bei deinem Baby zu achten. Es ist für dich deutlich schwieriger, ein schreiendes und sich schon vor Hunger oder Durst windendes Kind an deine Brust anzulegen, als wenn es gerade erst die ersten Hungerzeichen zeigt.
2. Finde eine angenehme Position
Mache es dir vor dem Anlegen entweder im Sitzen oder im Liegen bequem. So eine Stillmahlzeit kann nämlich eine Zeit dauern. Wenn du zu lange in einer unbequemen Position bist, kann dein Rücken oder Nacken anfangen zu schmerzen und sorgt für blöde Verspannungen.
Wichtig ist außerdem der Leitsatz: „Das Kind geht immer zur Brust und nicht umgekehrt.“ Damit dies gelingt, sollte dein Kind in etwa auf der Höhe deiner Brust liegen. Der Kopf, die Schultern und die Hüfte ergeben dabei idealerweise eine gerade Linie.
Die Verwendung eines Stillkissens kann dir helfen, eine für dich bequeme Position einzunehmen. Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Stillpositionen, von denen die ein oder andere für dich vielleicht besonders bequem ist. Schau dazu gerne mal in diesen Beitrag.

Richtiges Anlegen – Schritt für Schritt
Ideal ist es, wenn dein Kind mit dem Bauch zu deinem Bauch positioniert ist. Das Näschen sollte dabei auf Höhe deiner Brustwarze sein, so dass die Brustwarze gut im kindlichen Mund platziert werden kann, um gegen wunde Brustwarzen vorzubeugen.
Du hältst dein Kind mit der einen Hand, hast somit deine andere Hand frei, um deinem Kind die Brust anbieten zu können und um eventuell die Brustwarze etwas vorzuformen, damit es diese leichter in den Mund aufnehmen kann.
Bevor du dein Kind anlegst, beobachte es ganz genau. In dem Moment, wenn es den Mund weit auf macht, führst du es schnell zu deiner Brustwarze. Ist dir dies gelungen, wird der Saugreflex deines Babys sofort ausgelöst und es beginnt zu trinken.
Überprüfe dann noch einmal, ob die Brustwarze komplett im Mund deines Kindes ist. Zeigen sich auf der Wange bei deinem Kind Grübchen oder kleine Dellen, ist dies nicht der Fall und es nuckelt ggf. nur an der Brustwarze.
Schaue im Anschluss, ob es die Lippen rundherum nach außen gestülpt hat, ähnlich wie bei einem Fischmund, so kannst du wunden Brustwarzen vorbeugen. Ist das nicht der Fall, versuche vorsichtig nachzuhelfen, indem du die Ober- und Unterlippe ganz sanft etwas nach außen ziehst.
Wenn die Saugbewegung bis zu den Ohren zu sehen ist und diese dadurch ein bisschen wackeln, trinkt dein Baby richtig. Hör auch hin, oftmals hört man die Babys laut schlucken und es ist ein gutes Zeichen, dass es gut angelegt ist und genug Milch fließt.
Manchmal hilft nur ein Neustart
Wenn dein Kind trinkt, überprüfe für dich noch einmal:
Fühlt sich das Saugen deines Kindes wie ein geschlossenes Vakuum an? Schluckt dein Baby hörbar? Fühlst du dich wohl dabei? Hast du eine für dich angenehme Position eingenommen? Nur wenn du entspannt bist und deine Schultern locker hängen, kann deine Milch gut fließen und das Stillen wird für euch beide zu einem schönen Erlebnis.
Solltest du eine dieser Fragen mit Nein beantworten, dann startest du vielleicht besser nochmal von vorn.
Doch bevor du mit einem neuen Versuch beginnst, ist es wichtig zu beachten, dass du zunächst das Saugvakuum deines Kindes richtig lösen musst und es nicht einfach von deiner Brustwarze wegziehst (AUA!). Du nimmst dafür deinen kleinen Finger und schiebst diesen vorsichtig in den Mundwinkel deines Babys, vorbei an deiner Brustwarze.
Im Anschluss startest du mit einem neuen Anlegeversuch. Dieses Mal klappt es bestimmt!
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
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Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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