Stillen ist schon während, aber vor allem natürlich nach der Schwangerschaft ein großes Thema. Daher möchten wir dir in diesem Beitrag ein paar allgemeine Informationen zu deiner Muttermilch näherbringen, damit du ausreichend darüber informiert bist, was dein Kind in den ersten Lebensmonaten zu sich nimmt.
Die Milchmenge
Gerade in den ersten Tagen reicht bereits eine kleine Menge Milch aus, denn der Magen eines Neugeborenen ist anfangs winzig: Bei der Geburt fasst er nur so viel wie eine Haselnuss. Doch das ändert sich in den ersten zwei Wochen schnell. Am zweiten Tag entspricht sein Volumen etwa einer Kirsche, am dritten Tag bereits einer Walnuss. Bis zum Ende der zweiten Lebenswoche wächst der Magen weiter, von der Größe einer Aprikose an Tag 5-6 bis hin zu einem Hühnerei an Tag 10-14. Danach verlangsamt sich das Wachstum wieder.
Zusammensetzung der Muttermilch
Die Muttermilch kann sich während der gesamten Stillzeit in ihrer Zusammensetzung an die Bedürfnisse des Kindes anpassen. Allgemein unterscheidet man jedoch in drei Zusammensetzungen:
Die Vormilch (Kolostrum)
Du hast vielleicht schon während deiner Schwangerschaft festgestellt, dass eine wässrige Flüssigkeit aus deiner Brust gelaufen ist. Der Körper einer Schwangeren bereitet sich auf das Stillen vor, indem er schon während der Schwangerschaft eine sogenannte Vormilch (Kolostrum) „für alle Fälle“ auf Vorrat produziert. Nach der Geburt verändert sich die Farbe des Kolostrums zu gelblich und dickflüssig. Die Vormilch ist in ihrer Zusammensetzung so, dass es auf die speziellen Bedürfnisse deines Babys abgestimmt ist. Sie enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, wie Proteine, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch Antikörper, die dein Baby für den Aufbau seines Immunsystems benötigt. Zudem ist es leicht verdaulich und wirkt abführend, sodass es deinem Kind leichter fällt, dass Mekonium (Kindspech) abzusetzen.
Die Übergangsmilch
Dein Körper beginnt ungefähr zwei bis fünf Tage nach der Geburt für die nächsten circa 14 Tage die sogenannte Übergangsmilch zu produzieren. Während der Fett- und Laktoseanteil in der Übergangsmilch steigt, nimmt der Proteingehalt langsam ab. Vitamine und Antikörper bleiben weiterhin enthalten, da diese wichtig für die Entwicklung des Babys sind.

Die reife Frauenmilch
Rund zwei Wochen nach der Geburt hat sich dein Körper in der Produktion der Muttermilch eingependelt. Die von nun an produzierte Muttermilch wird als reife Milch bezeichnet, da diese einen hohen Nährwertgehalt besitzt. Sie hat eine milchige Konsistenz und kann bläulich-weiß bis cremefarben sein. Die reife Milch kann sich in ihrer Zusammensetzung während der Stillzeit, aber auch während einer Stillmahlzeit noch einmal verändern. So kann der Fettgehalt während des Stillens ansteigen, aber auch die Abstände zwischen dem Stillen haben einen Einfluss darauf, wie hoch der Fettgehalt der Milch ist.
Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass beim Stillen zuerst die sogenannte Vordermilch austritt und erst danach die reichhaltigere Hintermilch. Allerdings wurde mittlerweile belegt, dass dies nicht der Fall ist und daher die Länge des Stillens nicht unbedingt mit der Gewichtszunahme zu tun hat, sondern dass das Baby effektiv an der Brust trinkt.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
2 Kommentare
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
FOLGE UNS AUF DEINER LIEBLINGS-PLATTFORM
Ich brauche leider die Medela Milchpumpe. Interessant, dass man die Arten der Milch genau unterscheiden kann. Das war mir zuvor nicht so bewusst.
Gutes durchhalten dir. Ja, wirklich sehr interessant wie unterschiedlich diese aussehen.