Viele Frauen haben während der Schwangerschaft mit unangenehmen Wassereinlagerungen (Ödemen), vor allem an den Füßen, Knöcheln, Händen oder im Gesicht, zu kämpfen. Bei einigen Frauen verschwinden diese nach der Geburt wieder von alleine, bei manchen Frauen bleiben sie jedoch auch darüber hinaus weiter bestehen und erweisen sich als hartnäckig. Hier ein paar Tipps, damit du die Ödeme schnell wieder los wirst.
Während der Schwangerschaft lagert der Körper automatisch mehr Flüssigkeit ein. Das ist wichtig, um den erhöhten Blutbedarf zu decken und genügend Reserven für Mama und Baby bereitzuhalten. Diese überschüssige Flüssigkeit wird im Gewebe angesammelt, wodurch es zu den Wassereinlagerungen kommt.
Nach der Geburt der Plazenta fällt die Konzentration der schwangerschaftserhaltenden Hormone in deinem Blut schnell ab. Dies hat zur Folge, dass du die angesammelten Wassereinlagerungen innerhalb weniger Tage nach der Geburt über deinen Urin ausscheidest. Dies können in der ersten Zeit teilweise 3-4 Liter Urin pro Tag bedeuten. Daher spricht man auch von der sogenannten „Harnflut“. Achte deswegen unbedingt darauf, deine Harnblase spätestens alle 3 Stunden zu entleeren, auch wenn du vielleicht gar keinen Harndrang verspürst. Das ist wichtig, damit sich deine Gebärmutter wieder optimal zurückbilden kann.
Bei manchen Frauen kann es aber auch vorkommen, dass sich die Ödeme nach der Geburt erstmal verschlimmern. Besonders bei stillenden Frauen sorgt das Hormon Prolaktin dafür, dass sich vermehrt Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Da dies häufig erst dann passiert, wenn du bereits aus dem Krankenhaus entlassen wurdest, haben wir dir für diesen Fall ein paar Tipps und Tricks aufgeschrieben, die dir helfen können. Diese kannst du natürlich auch bereits bei Wassereinlagerungen während der Schwangerschaft anwenden.
Allgemeine Tipps
Flüssigkeit
Nimm ausreichend Flüssigkeit, d.h. mindestens 1,5 bis 2 Liter über den Tag verteilt zu dir, idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee.
Ruhe
Ruhe unterstützt den Heilungsprozess. Also am besten immer mal wieder die Beine hochlegen, denn das fördert den Rückfluss von Flüssigkeit zum Herz.
Kompressionsstrümpfe
Strümpfe mit Kompression können den Blutfluss verbessern und Schwellungen in den Beinen verringern. Achte grundsätzlich darauf, dass Socken (oder auch Schuhe) nicht einschnüren.
Bewegung
Um den Flüssigkeitsfluss im Körper anzuregen, eignen sich leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Übungen, um die Pumpfunktion deiner Waden- und Fußmuskulatur zu aktivieren, wie zum Beispiel auf den Zehen gehen, Zehen einrollen und wieder strecken oder die Fersen im Wechsel vom Boden abheben.
Ernährung
Lebensmittel wie Trauben, Wassermelone, Gurke oder Spargel (Vorsicht, kann den Geschmack der Muttermilch verändern!) können dir helfen, überschüssiges Wasser aus dem Gewebe abzutransportieren. Ebenso eine eiweißreiche Ernährung.
Wechselduschen & Fußbäder
Führe, nachdem du geduscht hast, noch kalt-warme Wechselduschen an den Beinen durch. Starte dabei immer mit dem warmen Duschvorgang und höre mit dem Kalten auf. Benetze beide Beine von den Füßen bis hin zu den Hüften. Du kannst den Vorgang zweimal hintereinander wiederholen. Auch ein Fußbad mit lauwarmem Wasser und bspw. Zitrus kann gegen Wassereinlagerungen helfen.
Massage und Akupunktur
Bei starken Ödemen kann eine Lymphdrainage helfen, welche meist von Physiotherapeut:innen durchgeführt wird. Das regelmäßige akupunktieren der Punkte Ma36, MP9 hilft ebenfalls sehr gut gegen unerwünschte Wassereinlagerungen. Suche dir für die Therapie jemanden der Erfahrung mit TCM (Heilpraktiker/in, Hebamme, Arzt/Ärztinnen) hat in deiner Nähe.
Meersalz-Fußbad
Ein warmes Fußbad mit Meersalz kann im Wochenbett helfen, leichte Wassereinlagerungen in den Füßen oder Beinen zu lindern. Es regt die Durchblutung an, entspannt und schenkt eine kleine Auszeit.
So funktioniert’s:
Gib etwa 3–5 EL Meersalz (alternativ auch Himalaya-Salz) in eine Schüssel oder Fußwanne mit angenehm warmem Wasser (ca. 5–7 Liter). Lass deine Füße 15–20 Minuten darin baden. Danach gut abtrocknen und die Beine hochlegen, um den Rückfluss der Flüssigkeit zu unterstützen.
Optional kannst du einen Tropfen Lavendelöl hinzufügen, für ein bisschen extra Entspannung.

Wichtig: Nur anwenden, wenn du keine Wunden oder Entzündungen an den Füßen hast.
Maishaartee/Maisbarttee
Ein altbewährtes Hausmittel bei leichten Wassereinlagerungen ist Maishaartee (auch Maisbarttee genannt). Das feine Haar am Maiskolben hat eine lange Tradition in der Pflanzenheilkunde und wirkt sanft harntreibend, ganz ohne chemische Zusätze.
So funktioniert’s:
Übergieße 1-2 EL Maishaartee/Maisbarttee mit einem Liter kochenden Wasser und lasse diesen für etwa 7 Minuten ziehen und im Anschluss abseihen. Trinke diesen über den Tag verteilt in kleinen Schlucken.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
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Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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Neben Fußbad und Wechselduschen hilft aber auch eine Kompressionstherapie. Hier wird von Profis die Wassereinlagerungen therapiert. So fühlen sich die Beine viel leichter an.
Vielen Dank für deinen Input. Du hast recht, eine Kompressionstherapie kann hier helfen.
Liebe Grüße
Anja & Marie