Der Herbst ist da und mit ihm leider auch die Erkältungszeit. Und so sehr wir unsere Kleinen davor schützen möchten, früher oder später erwischt es beinahe jeden. Eine laufende Nase, Husten und manchmal sogar eine erhöhte Temperatur sorgen dann nicht nur bei den Babys, sondern oft auch bei den Eltern für Kummer und Sorgen. Mit ein paar kleinen Tipps und Tricks kannst du dein Baby aber dabei unterstützen, ganz schnell wieder gesund zu werden. Im Folgenden verraten wir dir, welche das sind.
Was muss ich beachten, wenn mein Baby erkältet ist?
Nach der Geburt sind viele Eltern verunsichert, wenn ihr Baby häufig schnieft, niest und hustet. In den meisten Fällen steckt dahinter aber keine Erkältung, sondern eine ganz natürliche Folge der Schwangerschaft – der sogenannte Babyschnupfen. Denn in der Schwangerschaft war dein Baby dauerhaft von Fruchtwasser umgeben, was die Schleimhäute feucht gehalten hat. Nach der Geburt müssen sich die Atemwege dann erst einmal an die trockene Luft ‘gewöhnen’ und das Baby beginnt zu schniefen. Auch das Abhusten von Fruchtwasser ist völlig normal und nichts besorgniserregendes.
Die erste richtige Babyerkältung lässt in der Regel trotzdem nicht lange auf sich warten und tritt meist innerhalb der ersten sechs Lebensmonate ein. Kein Wunder, denn das Immunsystem von Neugeborenen ist noch nicht vollständig ausgereift. Deshalb ist es auch nichts Ungewöhnliches, wenn dein Baby zwischen sechs bis acht Erkältungen pro Jahr erwischt.
Symptome
Die Symptome einer Babyerkältung können unter anderem sein:
- Husten
- Schnupfen und laufende Nase
- Gerötete Augen
- Appetitlosigkeit
- Unruhe
- Ruhelosigkeit
- Fieber
- Geschwollene Lymphknoten
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Gerade beim ersten Kind fragen sich Eltern bei Erkältungssymptomen ihres Babys oft: Sollte ich damit zum Arzt? Je älter die Kinder werden, desto besser lernt man, dies einzuschätzen. Gerade bei Neugeborenen gilt aber immer, lieber einmal mehr den Kinderarzt aufzusuchen und Auffälligkeiten abklären zu lassen. Es gibt auch einige Fälle, in denen du dein Kind unbedingt beim Kinderarzt vorstellen solltest. Bei Babys unter 8 Wochen ist das z.B. eine anhaltende Temperatur über 37,5 °C oder unter 36,5 °C. Wenn du also feststellst, dass die Körpertemperatur deines Babys darüber oder darunter liegt, kannst du grundsätzlich erst einmal selbst versuchen gegenzusteuern. Wie du das am besten machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag. Sollte sich die Temperatur dadurch aber nicht wieder im Normbereich einpendeln, suche bitte unbedingt ärztliche Hilfe auf. Und auch die oben genannten Symptome sind immer Grund, zum Kinderarzt zu gehen. Das gilt natürlich auch bei sonstigen Auffälligkeiten, wie einem ungewöhnlichen Trinkverhalten oder übermäßig viel Schlaf.
Wichtig!
Bei einem richtigen Schnupfen, mit laufender Nase und Absonderung von Sekret solltest du dein Baby immer beim Kinderarzt vorstellen, wenn es noch unter 12 Wochen alt ist. Dieser ist nämlich infektiös bedingt und nicht wie oben beschrieben auf trockene Schleimhäute zurückzuführen. Das ist deswegen wichtig, weil Babys reine Nasenatmer sind und nicht einfach auf die Mundatmung umstellen können.
Tipps & Tricks bei einer Babyerkältung
Damit es deinem Baby bei einer Erkältung schnell wieder besser geht, gibt es einige Tipps und Tricks, die du beachten kannst:
Luftfeuchtigkeit
Erhöhe die Luftfeuchtigkeit, damit die Schleimhäute abschwellen und dein Baby besser atmen kann. Dazu kannst du beispielsweise feuchte Handtücher oder eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen. Achte bei den Tüchern darauf, sie regelmäßig neu nass zu machen.
Kochsalzlösung
Um die Atemwege zusätzlich zu befreien und die Schleimhäute zu befeuchten, kannst du je einen Tropfen Kochsalzlösung* (NaCl, 0,9 %) in jedes Nasenloch tropfen. Dadurch müssen die Babys oft niesen, wodurch die gebildeten Popel bei trockenen Schleimhäuten aus der Nase befördert werden und dein Baby besser atmen kann.
Hebammentipp
Statt der Kochsalzlösung kannst du auch je einen Tropfen deiner Muttermilch verwenden. Sie beruhigt die Schleimhäute und wirkt außerdem abschwellend.
Inhalieren
Um die Atemwege zu befreien und festsitzenden Schleim zu lösen, kannst du dein Baby Kochsalz inhalieren lassen. Das ist schon ab der Geburt möglich, funktioniert ohne jegliche Zusätze und hilft dabei, Husten schnell wieder loszuwerden. Ob das Inhalieren das Richtige für dein Baby ist, solltest du vorher aber immer mit deinem Kinderarzt/deiner Kinderärztin besprechen. Von ihnen bekommst du dann auch das Gerät zum Inhalieren verschrieben und alle wichtigen Tipps für die Anwendung.
Hustenwickel
Eine weitere Möglichkeit, den Husten deines Babys zu lösen, ist ein wohltuender Hustenwickel. Dieser sorgt dafür, dass der Brustkorb deines Babys gewärmt wird und hilft so bei der Bekämpfung der Infektion. Außerdem kann der Schleim durch die Wärme besser abtransportiert und der Husten deines Babys damit beruhigt werden.
Du kannst dafür entweder reine Heilwolle* verwenden oder auf klassische Bienenwachswickel zurückgreifen. Es gibt auch Hustenwickel, die mit ätherischen Ölen versetzt sind, z.B. mit Thymian. Ihm wird eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und du kannst diese verwenden, sobald dein Baby älter als 4 Wochen ist.

Hebammentipp
Für Kinder über 6 Monaten gibt es zudem spezielle Balsame mit Thymian und Myrte, die direkt auf die Haut aufgetragen werden und den Husten noch weiter lösen können.
Wenn dein Kind bereits älter als 12 Monate ist, kann der Hustenwickel auch mit Eukalyptus angereichert sein. Dieser wirkt ebenfalls entzündungshemmend und schleimlösend und ihm wird zusätzlich eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt.
Zwiebelsaft
Ein altbewährtes Hausmittel, das bei Husten oft wahre Wunder bewirkt, ist die Zwiebel. Besonders bei trockenem Husten kann sie festsitzenden Schleim lösen und die Atemwege beruhigen – und das ganz natürlich und ohne großen Aufwand. Besonders wenn der Husten Sonntags einsetzt, ist sie ein echter Retter in der Not. Wie du die Zwiebel zu einem hustenlindernden Saft verarbeiten kannst, zeigen wir dir in diesem Video. Wichtig für dich: Diesen Helfer solltest du frühestens ab dem vollendeten 10. Lebensmonat einsetzen.
Ruhe & Geborgenheit
Hat sich dein Baby eine Erkältung eingefangen, braucht es jetzt vor allem zwei Dinge: Ruhe und Geborgenheit. Diese sind wichtig, um das Immunsystem beim Bekämpfen der Viren zu unterstützen und dem Körper die Regeneration zu erleichtern. Vermeide also große Ausflüge oder Aktivitäten und achte stattdessen auf eine ruhige, leicht abgedunkelte Umgebung, in der sich dein Baby ausruhen kann. Auch viel Nähe zur Mama und dem Papa kann deinem Kind dabei helfen, sich schneller wieder von der Erkältung zu erholen.
Hebammentipp
Wenn dein Baby kein Fieber hat, sind auch ruhige und entspannte Spaziergänge an der frischen Luft sehr wertvoll. Sie sorgen dafür, dass die gereizten Schleimhäute befeuchtet und der Schleim weiter abtransportiert wird. Achte aber unbedingt darauf, dass dein Baby warm genug angezogen ist, vor allem in der kalten Herbst- und Winterzeit.
Bitte keinen Nasensauger verwenden
Wenn es darum geht, die kleine Nase sanft zu befreien, denken viele Eltern an einen Nasensauger als bewährtes Hilfsmittel. Von ihnen wird mittlerweile allerdings abgeraten, da eine falsche Anwendung die Nasenscheidewand deines Babys verletzen kann. Nutze deshalb besser keinen Nasensauger und greife stattdessen auf einen der oben genannten Tipps und Tricks zurück.
Babyerkältung vorbeugen
Grundsätzlich hilft jede Erkältung dabei, das Immunsystem deines Babys zu stärken. Denn mit jedem Infekt lernt der Körper, sich gegen Viren und Bakterien zu wehren. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, Erkältungen so gut es geht zu vermeiden. Achte deshalb z.B. darauf, dir regelmäßig die Hände zu waschen und den Kontakt zu erkrankten Personen zu vermeiden. Sollte sich dein Baby dennoch anstecken, unterstützen dich die oben genannten Tipps dabei, schnell wieder gesund zu werden.
Hebammentipp
Um dein Kind zusätzlich vor einer Infektion zu schützen, kannst du auch gerne deinen Besuch immer darum bitten, vor dem Kontakt mit dem Baby zuerst die Hände zu waschen.
Aber was ist, wenn es auch dich als Mama erwischt hat? Das kann bei dem engen Kontakt zum Baby natürlich schnell mal passieren. Hier erfährst du alles, was du über eine Erkältung im Wochenbett oder während der Stillzeit wissen solltest.
Und nun gilt nur noch: Bleibt oder werdet ganz schnell wieder gesund!
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Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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