Bestimmt macht sich jedes Elternpaar viele Gedanken darum, schon bevor das Kind auf der Welt ist, wie das Leben mit Baby sein wird. Und ganz unabhängig davon, ob das Neugeborene diesen Erwartungen und Vorstellungen entspricht oder auch nicht – es ist vermutlich nicht übertrieben, zu sagen, dass ein Baby das Leben erst einmal ordentlich auf den Kopf stellt. Neben der neuen Rolle, dem Eltern sein, möchte man sich aber auch als Paar nicht aus den Augen verlieren. Was wichtig ist, dass das Paar bleiben gut gelingen kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Neue Rollen
Gerade am Anfang steht dein kleines Wunder natürlich zu Recht ganz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und ja, im Normalfall wirbelt so ein kleines Menschlein erst einmal alles durcheinander. In den ersten Tagen und Wochen muss sich das Paar- und, falls es schon große Geschwister gibt, das Familienleben erst einmal wieder neu ordnen. Es ist ganz normal, dass es seine Zeit braucht, bis alle Familienmitglieder sich in ihren (neuen) Rollen gut wiedergefunden haben.
Was nach einer Binsenweisheit klingt, ist aber sehr wichtig: In diesem Prozess und auch in der Folge Paar zu bleiben, also die Partnerschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Allein schon deswegen, weil es das Familienleben deutlich erschweren kann, wenn es auf der Paarbeziehung nicht gut läuft.
Paar bleiben – Wie kann das gelingen?
Wir haben in drei Punkten einmal zusammengefasst, was entscheidend sein kann auch als Eltern nicht nur ein gutes Team zu sein , sondern auch ein Paar zu bleiben. Vermutlich sind das keine großen Überraschungen. Aber so leicht es klingen mag, so schwierig ist es manchmal, es auch umzusetzen. Besonders im turbulenten Alltag mit einem Baby und womöglich noch älteren Geschwisterkindern.
Sprecht miteinander
Das mag sich nun erst einmal komisch anhören, denn man kommt mit einem Baby im Haus vermutlich nicht umhin, miteinander zu sprechen, um alles zu organisieren und zu erledigen, was anfällt und notwendig ist. Aber gerade dann, wenn viele neue Aufgaben aufkommen oder es nötig wird, Aufgaben neu zu verteilen, kommt es leider schnell zu folgender Situation: Einer – oder beide – haben das Gefühl, viel mehr Dinge zu übernehmen, man macht und tut, aber spricht es nicht oder nicht deutlich an und schluckt den daraus allmählich entstehenden Groll einfach runter.
Unser Tipp: Führt Absprachen und Gespräche nicht zwischen Tür und Angel. Sucht euch lieber einen festen Termin in regelmäßigen Abständen, um eine Art Familien-Meeting zu halten. Das schafft einen verlässlichen Rahmen, um Termine und die Aufgabenverteilung in eurer Partnerschaft und Paarbeziehung zu besprechen. Und nicht nur das. Auch Sorgen und Nöte oder einfach die allgemeine Gefühlslage finden hier Platz, um besprochen und im Idealfall aus der Welt geschafft zu werden. Selbst wenn es Dinge gibt, die man nicht unmittelbar ändern kann, hilft es oft schon, darüber zu sprechen und den/die andere/n wissen zu lassen, wie es einem gerade geht.
Schafft euch kleine Highlights als Paar
Sind die ersten Wochen und Monate mit Baby vergangen und ihr habt einen guten Rhythmus gefunden, darf gerne wieder Zeit für Zweisamkeit genommen werden. Wenn ihr jemanden habt, der euch bei der Betreuung unterstützt und etwas Freiraum verschaffen kann, perfekt. Gemeinsame Aktivitäten nur zu zweit, wie zum Beispiel ein Restaurant- oder Kinobesuch, Sport oder was euch vor der Geburt Spaß gemacht hat, stärken die Bindung als Paar.
Gemeinsame Zeit als Paar kann aber auch zu Hause schön sein, falls beispielsweise keine Oma oder Opa zur Verfügung steht: Ein ruhiges Abendessen oder auch Mittagessen zu zweit, wenn das Baby schläft, ein Spiele- oder Filmabend. Oder einfach ein schöner Rahmen, um sich darüber auszutauschen, wie es dem anderen auch abseits der Rolle als Mama oder Papa gerade geht.
Solche Auszeiten geben nicht nur wieder neue Energie, sondern schaffen auch ein Bewusstsein für einander und die Bedeutung der Partnerschaft.
Sex nach der Geburt
Die körperlichen Veränderungen während und nach der Schwangerschaft beeinflussen nicht selten die Wahrnehmung und Bedürfnisse des eigenen Körpers. Und auch aus emotionalen Gründen kann sich die Libido der Frau, aber auch die des Partners/der Partnerin, nach der Geburt verändern. Allein durch die Hormonumstellung passiert körperlich und emotional sehr viel. Das führt manchmal dazu, dass es eine gewisse Zeit braucht, um sich als Paar auch körperlich wieder anzunähern.
Wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Sex nach der Geburt gekommen ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Entscheidend ist allein, wie es euch damit geht! Bei Unsicherheiten, ob es rein körperlich, z.B. aufgrund von Geburtsverletzungen, schon wieder geht, sprich auf jeden Fall mit deiner Hebamme oder deiner Gynäkologin/ deinem Gynäkologen. Aber sofern aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht, kann jedes Paar seinen eigenen Weg gehen. Auch körperliche Zärtlichkeiten auszutauschen und miteinander zu kuscheln, kann viel Nähe als Paar bringen.
Wichtig ist: Hört auf euer eigenes Gefühl, lasst euch nicht unter Druck setzen – und sprecht auch darüber miteinander.
Wir wünschen euch bei allen Hochs und Tiefs, die v.a. das erste Babyjahr einfach mit sich bringt, eine harmonische Beziehung zu eurem Partner/ eurer Partnerin.
Wenn ihr noch mehr zu dem Thema lesen möchtet, schaut gerne mal in unser Buch „Hallo Hebamme: Liebevoller und ehrlicher Rat für Wochenbett und Babyzeit (GU Verlag)“. Hier haben wir diesem Thema auch ein Kapitel gewidmet.
ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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