Sicher bist du auf diesen Artikel aufmerksam geworden, weil du das Gefühl hast, du hast zu wenig Milch, weil dein Kind eventuell an Gewicht verloren hat oder zu wenig zunimmt. Oder aber du selbst hast das Gefühl, etwas tun zu müssen, weil es deinem Kind nicht reicht, sei es wegen eines Wachstumsschubes oder anderweitiger Gründe.
Überprüfe zunächst einmal deine eigene Situation: Bist du eventuell gestresst? Gönnst du dir Ruhepausen? Ernährst du dich ausreichend und gut? Trinkst du genug?
Wenn du alle diese Fragen mit ja beantworten kannst: Wunderbar! Denn diese Punkte sind tatsächlich die wichtigste Voraussetzung für eine ausreichend Milchproduktion.
5 Tipps bei zu wenig Milch
1. Ruhe
Lege dich einfach mindestens einen Tag mit deinem Kind ins Bett (besser länger) und kümmere dich um nichts anderes als das Stillen und Kuscheln. Hole dir dazu Unterstützung, denn wenn fehlende Ruhe die Ursache ist, wirst du 100 Gründe finden, warum du eigentlich keine Zeit hast, dich auszuruhen.
2. Häufiges Anlegen
Die Nachfrage bestimmt das Angebot! Lege deshalb dein Kind häufiger an, als sonst für euch üblich. Wichtig ist: Stille immer beide Seiten. Führe außerdem kurze und häufige Seitenwechsel (= Wechselstillen: re, li, re, li) durch, dass dein Kind an der linken und rechten Brust ausreichend trinkt und somit beide Seiten gleichermaßen stimuliert werden.
Hebammen-Tipp: Sollte dein Kind immer nur an einer Seite gut trinken, führe nach dieser einen Windelwechsel durch, dies weckt dein Kind auf und bewirkt, dass auch die zweite Seite gut getrunken und somit stimuliert wird.
3. Trinken
Überprüfe deine eigene Trinkmenge. Zwar solltest du dich nach deinem eigenen Durstgefühl richten, aber mindestens 1,5 – 2 Liter pro Tag sind generell empfohlen, in den warmen Monaten sogar mehr. Damit du das trinken nicht vergisst, empfehlen wir dir immer ein Glas Wasser, Schorle oder Tee zu jeder Stillmahlzeit zu dir nehmen.
Es gibt nachweislich einige Getränke, die einen positiven Effekt auf die Milchmenge haben, diese sind:
– Milchbildungstee (mit dem Inhaltsstoff Bockshornkleesamen)
– Wasser mit Holunderblütensirup versetzt (egal ob selbst gemacht oder gekauft, die Marke ist ebenso egal)
– Caro-Kaffee
– Malzbier
– alkoholfreies Hefeweizen (achte hier auf die Angebe 0,0% vol.)
Hebammen-Tipp: Milchbildungscocktail
- 1 Glas frische Milch
- 1 Banane, püriert
- 1 Tl Mandelmus
- 1 Tl Sesammus
- 1 Tl Weizenkeime
- 1 Tl Haferflocken
Davon solltest du 1 Glas pro Tag zum Steigern der Milchmenge trinken!
4. Essen
Nur wenn du dich selbst ausreichend und gesund ernährst, bist du in der Lage dies auch bei deinem Kind zu tun. Du benötigst in der Stillzeit circa 500 kcal mehr pro Tag. Versuche deswegen über den Tag verteilt, mehrere ausgewogene Mahlzeiten zu dir zu nehmen. Eine Diät wird generell nicht empfohlen.
Übrigens: Es besteht während der Stillzeit keine Gefahr mehr für eine Infektion mit Toxoplasmose oder Listerien. Du musst also nicht mehr länger auf Sushi, Salami, Rohmilchkäse, Räucherlachs oder ein Medium gebratenes Steak verzichten.
Es gibt einige Lebensmittel, die nachweislich die Milchbildung fördern. Diese sind zum Beispiel:
-Nüsse und Trockenfrüchte
-eine selbst gekochte Hühnerkraftbrühe
-Hafer bzw. generell Vollkornprodukte
-Ingwer
Auf Minze und Salbei solltest du während der Stillzeit verzichten, da diese Kräuter die Milchbildung hemmen.
Hebammen-Tipp: Milchbildungskugeln (Rezept nach I. Stadelmann)
- 1kg Getreidemischung aus Weizen oder Dinkel, Gerste und Hafer oder eine 6-Korn-Mischung aus dem Reformhaus nehmen, grob schroten und in einer Pfanne bis zur Bräunung rösten (ohne Öl!)
- 300g Vollreis kochen
- -350g Butter kalt in das noch warme Getreide geben und zusammen mit 1 Glas Wasser einrühren
- 300g Honig hinzufügen
Aus der Masse formst du Bällchen mit ca. 2 cm Durchmesser. Du kannst diese im Anschluss je nach Belieben noch in Sesam-, Sonnenblumenkernen oder in Kokosraspeln wälzen. Iss davon täglich 2-3 Kugeln, sie sind wahre Energielieferanten.
5. Hausmittel/Homöopathie
Bockshornkleesamen-Kapseln: Du solltest davon für mindestens 7-10 Tage lang 3×2 Kapseln pro Tag zu dir nehmen.
Milchbildungs-Öl: Du kannst dieses 2-3x täglich nach dem Stillen vorsichtig in deine Brüste einmassieren. Spare dabei deine Brustwarze und den Warzenhof unbedingt aus. Bevor du das nächste Mal stillst, musst du allerdings die Ölreste entfernen.
Agnus castus D4: 1-2 Tage – 3-5x tgl. 5 Globuli, in akuten Fällen stündliche Anwendung für max. 1-2 Tage.
Und zu guter Letzt: Versuche immer positiv zu denken.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
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Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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Mich würde interessieren ob das alles bei jemandem zum gewünschten Erfolg führte.
Bockshornklee kapseln und weledastilltee haben geholfen.
Hey Belly,
wie schön, dass dir das helfen konnte.
Liebe Grüße
Anja & Marie