Ein Gastbeitrag von dem Reproduktionsmediziner Prof. Dr. Ruben Kuon – Mitautor der Leitlinie „Prävention und Therapie der Frühgeburt“
Dieser Beitrag enthält eine Werbeplatzierung von Fertia
Vielleicht hast du dir deine Schwangerschaft so vorgestellt: Alles läuft nach Plan, der errechnete Geburtstermin rückt näher – und dann kommt dein Baby. Doch nicht alle Kinder halten sich an diesen Zeitplan. Wenn ein Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, sprechen wir von einer Frühgeburt.
Das klingt erstmal beunruhigend – und ja, eine Frühgeburt ist eine Herausforderung. Aber: Frühgeborene haben heute dank moderner Medizin sehr gute Chancen, gesund aufzuwachsen. Was wichtig ist: Du bist nicht allein. Gute Aufklärung, regelmäßige Vorsorge und das richtige Umfeld können viel bewirken.
Was bedeutet „Frühgeburt“ eigentlich genau – und wie oft kommt das vor?
Eine Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Wochen. Kommt dein Baby vorher, genauer gesagt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche, sprechen wir von einer Frühgeburt. Und das ist gar nicht so selten, wie viele denken: Etwa jedes zehnte Baby weltweit wird zu früh geboren. In Deutschland betrifft das rund 8 von 100 Geburten – also ungefähr 60.000 Babys pro Jahr.
Je nach Zeitpunkt unterscheidet man:
- Moderate bis späte Frühgeburt (32.–36. SSW): Diese Babys sind oft schon recht fit, brauchen aber manchmal Unterstützung beim Atmen oder Trinken.
- Sehr frühe Frühgeburt (28.–31. SSW): Hier ist meist intensive medizinische Betreuung nötig, besonders für die Lunge.
- Extrem frühe Frühgeburt (vor der 28. SSW): Diese Kinder sind sehr klein – aber selbst hier gibt es dank spezialisierter Kliniken große Fortschritte und Hoffnung.
Warum kommen Babys manchmal zu früh?
Die Ursachen sind vielfältig – und manchmal bleibt der Grund auch unbekannt. Häufige Risikofaktoren sind:
- Infektionen (z. B. im Genitalbereich)
- Anatomische Besonderheiten wie eine Gebärmutterhals-Schwäche
- Mehrlingsschwangerschaften
- Chronische Erkrankungen der Mutter (z. B. Diabetes, Bluthochdruck)
- Rauchen, Stress oder ungesunde Ernährung
- Frühere Frühgeburten
Wichtig ist: Viele dieser Risiken lassen sich durch eine gute Schwangerschaftsbetreuung frühzeitig erkennen – und mit gezielten Maßnahmen abfangen.
Was kannst du tun, um das Risiko zu senken?
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind dein bester Begleiter durch die Schwangerschaft. Sie geben dir nicht nur Sicherheit, sondern helfen auch, mögliche Frühgeburtsrisiken frühzeitig zu erkennen – bevor es überhaupt zu Beschwerden kommt.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Gebärmutterhals (Zervix). Seine Länge lässt sich unkompliziert und schmerzfrei per vaginalem Ultraschall messen. Ist die Zervix verkürzt (unter 25 mm, besonders vor der 24. Woche), kann dies ein Hinweis auf ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko sein.
Auch Lebensstilfaktoren spielen eine große Rolle:
- Ausgewogene Ernährung
- Verzicht auf Nikotin und Alkohol
- Stressreduktion und Bewegung mit Maß
- Impfungen gegen Influenza
Bei bestimmten Befunden, z. B. einer verkürzten Zervix, kann dein medizinisches Team auch gezielte Maßnahmen wie eine Progesterontherapie empfehlen. Auch die Anlage eines Pessars oder eine operative Zerklage kann in Einzelfällen eine Option darstellen.
Weitere nützliche Infos rund um euer Baby
Und wenn das Baby trotzdem früher kommt?
Sollte es trotz aller Maßnahmen zu einer Frühgeburt kommen, ist das kein Grund zur Hoffnungslosigkeit. In Deutschland werden Frühgeborene in spezialisierten Perinatalzentren bestens betreut. Selbst bei extrem früher Geburt entwickeln sich heute viele Kinder gut.
Fazit:
Eine Frühgeburt ist ein sensibles Thema – aber sie ist heute besser behandelbar als je zuvor. Die besten Chancen auf einen gesunden Schwangerschaftsverlauf hast du, wenn du regelmäßig zur Vorsorge gehst und bei Unsicherheiten offen mit deinem Betreuungsteam sprichst.
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Unsere Mission: Alle Frauen und Paare sollen Zugang zu verlässlichen, medizinisch fundierten Informationen und mentaler Begleitung haben – ganz gleich, ob beim Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder nach einer Fehlgeburt. Fertia wurde von den Reproduktionsmedizinern Prof. Dr. med. Ruben Kuon, PD Dr. Dr. Kilian Vomstein und Anna-Lena Hudalla entwickelt, um Versorgungslücken ganzheitlich zu schließen.
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ABOUT

Wir sind Anja & Marie, zwei Hebammen aus Leidenschaft.
In Deutschland herrscht derzeit ein großer Mangel an Hebammen. Dieses Problem bekommen wir nahezu täglich in unserer Arbeit zu spüren. Viele Familien fühlen sich gerade in dieser besonderen Zeit mit ihren Fragen rund um die Schwangerschaft, das Wochenbett und ihrem Kind allein gelassen.
Daher haben wir uns entschieden, dir bei all deinen Problemen unterstützend mit unserem Blog zur Seite zu stehen, damit du alles nachlesen und loswerden kannst, was dich und dein Kind betrifft.
Viel Spaß beim Lesen!
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Mein erster ist eine Frühgeburt 31+4s bei ihm und mir gab’s viele Komplikationen die es geben kann…Frühzeitige wehen Mutter und komplett offen frühzeitige Plazenta Ablösung Kind in Steißlage Kind kein Herzschlag mehr musste reanimiert werden hoher blutverlust Doch er war von Anfang an ein Kämpfer und nach paar Monaten sah und merkte man es ihm nicht mehr an er ist eher einer von den schnellen ????wo wir denken mach doch bissl langsamer ????. Mein zweiter habe ich trotz allen drum rum vaginal entbunden in 36+3 und machte mir nie gross Gedanken das das wieder passiert man weiss nicht warum da die SW super verlief doch ja es kam anders wie geplant…..
Danke das du eure Geschichte mit uns geteilt hast. Das macht sicher vielen Eltern da draußen Mut :).
Mein 2. Kind kam in 31+4. Die SW war wie beim ersten Kind wunderbar und kurz nach dem 3. Großen US begann sich der Gebärmutterhals zu verkürzen.
Wie bei meinem Sohn (39+0) bekam ich an 31+4 einen Blasensprung und die kleine Maus musste per Kaiserschnitt geholt werden, da BEL. Sowohl sie als auch ich hatten keine Bakterien oder sonst einen Infekt. Aber Mädchen sind zäh sagte man mir und sie war es. Sie kam mit 2kg auf die Welt und wiegt jetzt mit 4 Monaten über 5kg. Sie lacht, sie giggelt und ist ein süßes Mädchen. Liebe, Muttermilch und eine tolle Familie mit sehr vie Geduld haben das ermöglicht.
Hallo Sabine,
danke das du eure Geschichte mit uns geteilt hast :). Es freut uns sehr zu lesen, dass es eurer Tochter so gut geht und sie sich so toll entwickelt. Alles liebe für euch.